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Hand in Hand

Niederdorfelden. Ziel ist es, den Schulhof der Struwwelpeterschule attraktiver zu gestalten (die FNP berichtete) und naturnah zu bepflanzen. Ein ungewohntes Bild bot sich dem Betrachter in der Tat, als er sich dem Schulhof am Freitag und Samstag näherte. Mit Schutzbrillen ausgestattete und zudem in Staubwolken gehüllte Eltern schliffen die Stämme von ungefähr 40 Robinien ab.

Die Stämme wurden vom ehemaligen Fliegerhorst Langenselbold nach Niederdorfelden gebracht. Das bearbeitete Holz dient dem Bau von Klettergerüsten, einem Mikado, einem Gerät zum Balancieren und einer Pergola. Auch Eichen aus dem Frankfurter Stadtwald werden verwendet. Männer mit Spaten verteilten Schotter auf einem Weg als Unterbau und verwendeten Felsenkies als Endlage. Bauleiter Markus Strüver von der Natur-und Abenteuerschule Odenwald hat genaue Vorstellungen, wie der Schulhof nach Fertigstellung aussehen soll. Im vergangenen Jahr hat er erfolgreich eine naturnahe Schulhofumgestaltung an der Ernst-Reuter-Schule in Bad Vilbel umgesetzt. Zehn bis zwölf Projekte an Schulen, Kindergärten und öffentlichen Spielplätzen sind es pro Jahr. „Es sind immer Mitmachbaustellen“, sagt Strüver. Eine naturnahe Spielraumplanung ist auch für Niederdorfelden vorgesehen. Der derzeitige Erdhügel links und rechts der Rutsche soll verschiedene Kletterelemente erhalten. Entlang des Weges wird ein Balancier-und Motorikpfad entstehen, mit einem Stelzenweg als dominierendes Element. Der Hügel wird mit Duft-und Beerensträuchern wie Felsenbirne und Jasmin bepflanzt. Die Pflanzen sind bei speziellen Gärtnereien gekauft worden. Die Schüler der Struwwelpeterschule dürfen sich zudem auf kreative Sitzgelegenheiten wie Podeste, eine Spiralbank um einen Baum, Sitzstämme und Findlinge sowie eine Sitzgruppe mit Bänken und Tischen freuen. Manuela Wiegand hat geholfen, Löcher für die Pergola auszuheben. „Meine kleine Tochter besucht nächstes Jahr die Struwwelpeterschule. Sie profitiert von der Umgestaltung“, sagt Wiegand. Auch Schulsportleiterin Michaela Lockl freut sich über das Projekt. Die Grundschule ist im Rahmen des Projektes „Schule und Gesundheit“ für die Sparte Bewegung zertifiziert. Da passt die Schulhofumgestaltung gut. Die Schüler sollen sich mehr bewegen, nicht nur während der drei Stunden Sport pro Woche oder beim Turnen für das erste und zweite Schuljahr.

Wie Lockl verriet, wurde dem Bewegungskonzept bereits im Rahmen der ersten Schulhofgestaltung vor zehn Jahren Rechnung getragen. Damals flossen Gelder vom Land, für die Pausenspielgeräte angeschafft werden konnten. Die Geräte werden heute von den Viertklässlern verwaltet. Die jährliche Tüv-Abnahme der Spielgeräte übernimmt die Gemeinde. Damit den Bedürfnissen der Kinder auch entsprochen wird, wurde im Frühjahr die Schulhof-AG aus Eltern und Lehrern gegründet.

Bei einer Umfrage malten und schrieben Kinder ihre Wünsche auf. Referendarin Anne Wagner wertete die Ergebnisse aus. Wie Lockl bestätigte, soll ein Schiff auf der Asphaltdecke des Schulhofes entstehen. (gia)