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Hausärztezentrum ist fast fertig

Bald schon werden zwei Hausärzte innerhalb Kilianstädtens an die Uferstraße umziehen. Bürgermeisterin Conny Rück (3. v. l.) und Landrat Thorsten Stolz (r.) machten sich ein Bild vom Stand der Arbeiten, im Beisein von Matthias Hant und Bauleiter Stefan Emmerlich vom Bauunternehmen KIZ sowie den beiden Investorinnen Heike Kropp-Schulz und Jutta Kropp (v. l.). Foto: Privat
Bald schon werden zwei Hausärzte innerhalb Kilianstädtens an die Uferstraße umziehen. Bürgermeisterin Conny Rück (3. v. l.) und Landrat Thorsten Stolz (r.) machten sich ein Bild vom Stand der Arbeiten, im Beisein von Matthias Hant und Bauleiter Stefan Emmerlich vom Bauunternehmen KIZ sowie den beiden Investorinnen Heike Kropp-Schulz und Jutta Kropp (v. l.). Foto: Privat

Schöneck. Das künftige Hausärztezentrum in Kilianstädten kann bald bezogen werden. An der Uferstraße stehen zwei Gebäudekomplexe kurz vor der Fertigstellung, in denen neben einer Rossmann-Drogerie und einer Hinnerbäcker-Filiale auch zwei Hausärzte und eine Linden-Apotheke einziehen werden, die im Moment noch in der Ortsmitte zu finden sind. Zudem entstehen im Obergeschoss neben der 180 Quadratmeter großen Arztpraxis fünf Wohnungen zwischen 53 und 104 Quadratmetern Wohnfläche.
Der Main-Kinzig-Kreis hat dieses Großprojekt von Beginn an unterstützt, unter anderem mit über 100 000 Euro aus einem Förderprogramm zur ärztlichen Versorgung im Main-Kinzig-Kreis. Schließlich hat es unter anderem den großen Nutzen für Kilianstädten, dass dem Ort diese zwei Arztsitze erhalten bleiben.
Neuer Anlauf- und Mittelpunkt
Landrat Thorsten Stolz und Schönecks Bürgermeisterin Conny Rück haben die Baustelle kürzlich besucht. »Wir brauchen ein starkes Netz der ärztlichen Versorgung. Es muss mindestens mal so gut und dicht bleiben wie bisher in einer Region, die durch Wachstum geprägt ist wie in und um Schöneck. Deshalb geht das Hausärztezentrum in genau die richtige Richtung, um die beiden Hausarztsitze im Sinne der Bürgerinnen und Bürger vor Ort zu halten, und zwar über den Renteneintritt der beiden Inhaber hinaus«, lobte Stolz bei seinem Baustellenbesuch. Bürgermeisterin Rück bekräftigte das: »Die Lösung, die wir an der Uferstraße gefunden haben, ist ein großes Glück für Schöneck. Wir können die ärztliche Versorgung für die Zukunft sicherstellen und obendrein einen neuen Anlauf- und Mittelpunkt schaffen.«
Die Gebäude entstehen auf dem Gelände des früheren Unternehmens Wakro der Familie Kropp. Im vergangenen Jahr ging das Projekt in die Umsetzung. Zunächst mussten im Sommer 2019 die alten Gebäudeteile abgerissen werden. Ziemlich genau ein Jahr später sind die Arbeiten im Inneren der neuen Räumlichkeiten schon weit gediehen. Im September und Oktober sollen die neuen Versorgungsangebote sukzessive aufmachen. Anfang Oktober werden dann auch die beiden Ärzte, die derzeit noch in Kilianstädtens Ortsmitte praktizieren, die Pforten ihrer neuen Räumlichkeiten öffnen.
Weiter auf der Suche nach Nachfolgern
Für die in Kilianstädten praktizierenden Ärzte Darina Casetti und Dr. Detlef Just ändert sich etwas Grundlegendes. Derzeit haben sie eigene, voneinander getrennte Praxen, befinden sich aber im fortgeschrittenen Alter und für diese einzelnen Standorte verlief die Nachfolgersuche bisher erfolglos. Mit einer Schließung wären die Arztsitze insgesamt bedroht gewesen. Die »Hausärzte MKK«, eine überörtliche Praxisgemeinschaft, schalteten sich ein und interessierten sich für Schöneck als weiteren Niederlassungsstandort. Bei ihnen werden die beiden Hausärzte künftig angestellt sein und neben ihrer Tätigkeit auch die Suche nach Nachfolgern mit forcieren.
Der Main-Kinzig-Kreis unterstützt derlei Lösungen, die darauf abzielen, die ärztliche Versorgung zu stärken, sowohl Praxisneugründungen als auch Kooperationsformen. Kreis und Gemeinde Schöneck bezuschussen das Hausärztezentrum jeweils mit 100 000 Euro. Rück bedankte sich für die »unkomplizierte Anschubhilfe« seitens des Kreises, ebenso für die konstruktive, fachliche Begleitung des Bauprojekts durch das Bauordnungsamt. »Die Perspektive für die Kilianstädter Bürgerinnen und Bürger haben sich mit diesem Großprojekt komplett gewandelt«, fasste Landrat Stolz zusammen. Zunächst habe man befürchten müssen, dass die Nachfolge der zwei von drei Arztpraxen nicht gesichert sei. »Jetzt entsteht am Bahnhof ein starker, attraktiver Mittelpunkt für die Nahversorgung, materieller wie medizinischer Art, und alle drei Zulassungen für Hausärzte im Ortsteil Kilianstädten bleiben erhalten. Das ist ein wirklich starkes und nachahmenswertes Beispiel auch für andere Kommunen.« (zlp)