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Haushaltsloch wirkt nach

Niederdorfelden. Bei der Vorlage des Nachtragshaushaltes vor wenigen Wochen hatte Bürgermeister Matthias Zach (Grüne) bereits seine Gemeindevertreter vorgewarnt. Das große Haushaltloch aus dem Jahr 2004 in Höhe von 760 855 Euro beeinträchtige nicht nur den Nachtragshaushalt empfindlich, sondern habe auch Auswirkungen für den Haushalt 2007. Nun legte Matthias Zach in der Sitzung der Gemeindevertretung die Karten auf den Tisch.

Zwar müsse er zur Deckung des rund 6,5 Millionen Euro umfassenden Haushalts keine neue Schulden machen, aber dies sei nur mit einem erneuten Griff in die Rücklagen möglich. So muss er 491 080 Euro dem Vermögenshaushalt entnehmen, um seinen Haushalt für das kommende Jahr auszugleichen. Der Rücklagenbestand der Gemeinde schmilze damit auf 93 700 Euro zusammen. Der Griff in die Rücklagenkasse falle deshalb so hoch aus, weil über 250 000 Euro allein für den Ausgleich eines Teiles der Schulden seines Amtsvorgängers gebraucht würden.

Trotzdem versprach Zach für das kommende Jahr wiederum Investitionen. So sollen zwei neue Bushaltestellen errichtet werden. Für die Sicherung der Bahnübergänge muss ein Betrag von 232 000 Euro anteilmäßig an die Bahn gezahlt werden. Für den Straßenbau sind fast 70 000 ¤ vorgesehen. In den nächsten Wochen werden die Fraktionen darüber zu beraten haben, ob sie dem Haushaltsentwurf ihres Bürgermeisters folgen. Der Nachtragshaushalt 2006 wurde dagegen mehrheitlich mit den Stimmen von CDU und Grünen angenommen.

Wie Bürgermeister Zach auf Anfrage des CDU-Fraktionsvorsitzenden Dirk Kolander mitteilte, plant der derzeitige Marktführer im Bereich der Windenergie, die WPD AG, Windkrafträder auf dem Gemeindegebiet. Der Gemeindevorstand habe, führte Zach aus, bereits erste Gespräche geführt und bereite Maßnahmen vor. Nicht klar sei zurzeit noch, ob die schon einmal vorgesehenen Flächen entlang der Hohen Straße noch als Vorrangflächen für derartige Anlagen vom Planungsverband im Flächennutzungsplan ausgewiesen werden, oder ob sie herausgenommen worden seien. (jwn)