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Heringsessen des CDU-Stadtverbands

Landrat Jan Weckler beim Heringsessen der Karbener CDU. Foto: pv
Landrat Jan Weckler beim Heringsessen der Karbener CDU. Foto: pv

Karben. Das traditionelle Heringsessen der Karbener CDU lebte im Saalbau »Zur Ludwigshöhe« nach drei Jahren Pause wieder auf, wie Stadtverbandsvorsitzender Mario Beck in einer Pressemitteilung schreibt. Mit Landrat Jan Weckler, Landtagsabgeordnetem Tobias Utter und Bürgermeister Guido Rahn hätten drei hochrangige Vertreter der unterschiedlichen politischen Ebenen Rede und Antwort gestanden.
Weckler machte den Anfang: »Wir leben in herausfordernden Zeiten, die sich auch unmittelbar auf den Wetteraukreis auswirken.« Als Folge von Corona und vor allem des Angriffskrieges von Russland auf die Ukraine entstehe in Büdingen ein Zentrum für Zivilschutz als Vorsorge für Katastrophenfälle. Zugleich habe man in Friedberg »zum richtigen Zeitpunkt die modernste Leitstelle in Hessen beziehen können«, sagte Weckler. Als größte Herausforderung beschrieb der Landrat die aktuelle Flüchtlingskrise: »Im Jahr 2015 hatte der Wetteraukreis 2500 Flüchtlinge aufgenommen, im vergangenen Jahr waren es 4900. Man muss davon ausgehen, dass sich dieser Trend fortsetzt, da im Januar 2023 mehr als doppelt so viele Asylanträge wie im Jahr zuvor gestellt wurden.« Weckler weiter: »Es wird immer schwieriger, geeignete Unterkünfte für die Flüchtlinge zu finden. Daher muss der Zustrom der Menschen besser gesteuert und im Sinne unseres Asylrechts begrenzt werden«, forderte Weckler.
Rahn: Angespannte
Flüchtlingssituation

Ins gleiche Horn blies Bürgermeister Rahn: »Bei aller Hilfsbereitschaft, die sehr groß ist – man kann nicht alles hier bei uns vor Ort lösen. Wir müssen aufpassen, dass die Hilfsbereitschaft nicht irgendwann kippt, wenn beispielsweise große Sammelunterkünfte auf öffentlichen Flächen eingerichtet werden müssten.« Was den Kommunen generell am meisten helfen würde aus Rahns Sicht: ein Abbau der überbordenden Bürokratie in Deutschland. Abschließend gab Rahn einen Ausblick auf anstehende Projekte wie die geplante Bauernhof-Kita, den Bau einer Waldorfschule oder die Renaturierung der Nidda bis Okarben.
Tobias Utter blickte auf die anstehenden Wahlen für den Landrat und den Landtag, beide am 8. Oktober. Mit Blick auf das gesellschaftliche Klima zeigte er sich empört über die Angriffe auf Einsatzkräfte. »Wir werden die Polizei stärken. Heute schon haben wir so viele Polizeibeamte im Einsatz wie nie zuvor in Hessen. Darüber hinaus werden wir die Kinderpornografie mit 50 zusätzlichen Polizistinnen und Polizisten bekämpfen,« sagte Utter, der eine weitere gute Nachricht im Gepäck hatte: Das Land Hessen zahle in diesem Jahr den höchsten kommunalen Finanzausgleich in der Geschichte mit 6,9 Milliarden Euro aus. Davon profitierten auch die Kommunen vor Ort.
Zahlreiche Gespräche zwischen den Bürgern und den politischen Vertretern sowie die Fischspezialitäten aus dem Hause Schuldt rundeten den Abend ab. (zlp)