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Hier ist’s familiär – Button-Verkauf zur Finanzierung der Okärber Kerb 2012

Karben. Den feinen Zwirn versucht Martina Madel noch mit einem Handtuch zu schützen, aber keine Möglichkeit, es zu befestigen. „Das geht auch ohne“, ist sich Bürgermeister Guido Rahn (CDU) sicher, der anschließend zur Stadtparlamentssitzung weitereilen wird. Ohne viel Worte zu machen, schreitet das Stadtoberhaupt dann zur Tat, ergreift den Hammer und treibt mit ein paar kräftigen Schlägen den Hahn ins Fass. Schon sprudelt das Freibier und Rahn kostet aus dem Riesenkrug. Es schmeckt.

Start am Freitag

Am frühen Freitagabend haben sich schon viele hundert Besucher zum Auftakt der Okärber Kerb eingefunden. „Dass die Kerb schon richtig am Freitagabend losgeht, hat sich erst im Laufe der Zeit ergeben“, sagt Matthias Flor. Als ehemaliger Ortsvorsteher hat er viele Jahre die Kerb mitorganisiert und steht auch dieses Mal noch als Ratgeber parat. Zum 12. Mal feiern die Okärber ihre Kerb als Straßenfest. Die Hauptstraße vorm Bürgerhaus ist gesperrt, rechts und links auf den Gehwegen stehen die Holzbuden, dazwischen mitten auf der Straße Tische und Bänke, überdacht von großen Schirmen. Dass die traditionelle Kerb im Karbener Stadtteil weiterhin gefeiert werden kann, ist einem Organisationsteam zu verdanken, in dem die Vereine SKG, TVO, OGV, die Feuerwehr, die Montagskegler, der Schützenverein, die Grundschule und die evangelische Kirche zusammenarbeiten und das Fest Jahr für Jahr gemeinsam stemmen.

Eine große Veränderung kommt auf das Orga-Team für das nächste Jahr zu. Dann wird es von Seiten der Stadt einen pauschalen Zuschuss geben, die Leistungen der Stadt aber, wie Buden aufstellen oder Schirme ausleihen, müssen voll bezahlt werden. „Nach der Kerb ist schon ein Gespräch terminiert, um alle offenen Fragen zu klären“, sagt Martina Madel, denn die Finanzierung der Kerb muss die Veranstaltergemeinschaft über den Zuschuss hinaus selbst aufbringen. Um einen finanziellen Grundstock anzulegen, verkaufen sie in diesem Jahr schon einmal Kerb-Buttons, für zwei Euro das Stück. „Viel zu wenig“, findet Rahn, da bleibe ja nach Abzug der Kosten kaum etwas über. Derweil genießen die vielen Besucher die Leckereien und Getränke, die die Vereine an ihren Buden anbieten, der TVO rackert an den Zapfhähnen im Bierwagen.

Die vielen Kinder tummeln sich zwischen Schießbude, Kinderkarussell und Fahrgeschäft. Als Spacerunner, Moonwalker oder Skyrider drehen viele begeistert ihre flotten Runden und düsen schließlich in luftigen Höhen durch den Okärber Abendhimmel. Wieder am Boden genießen viele mit Vorliebe eine Zuckerwatte.

Nicht wegzudenken von der Okärber Kerb ist die Schießbude Suermann- Zey. „Das ist hier ganz familiär, wenn wir kommen, werden wir schon mit Kuchen empfangen“, sagt Elfriede Suermann, die seit 60 Jahren im Geschäft ist und immer auch nach Okarben kommt. Die Beziehung zum Ort hat ganz private Wurzeln, Tochter Astrid (50), die heute mit Ehemann Volker Zey das Geschäft fortführt, ist in Okarben eingeschult worden. Doch der Weg zur Okärber Kerb lohnt sich auch, ein „Standard-Platz“, weiß Elfriede Suermann. Der Andrang am Stand ist groß, die eigenen Schießkünste zu zeigen und einen Gewinn mitzunehmen.

Am Freitgabend spielte eine Band zur Kerb-Party im Bürgerhaus, der Sonntagfrüh begann mit einem Gottesdienst und anschließendem Büfett, organisiert von der Kirchengemeinde. Der Montag startete ab 11 Uhr in allen Kneipen mit einem Frühschoppen, nachmittags gab es Kaffee und Kuchen im Bürgerhaus. Wieder ein volles, tolles Kerbprogramm.

Weitere Fotos zur Okärber Kerb finden Sie auf dieser Homepage in der Bildergalerie