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»Immer etwas Highlife« – Kennedy-Schule fühlt sich gut vorbereitet für den Regelunterricht in Corona-Zeiten

Der gutgelaunte Markus Maienschein vor der Tafel mit Namen und Fotos vom Kollegium der John-F.-Kennedy-Schule in Bad Vilbel. Foto: Fauerbach
Der gutgelaunte Markus Maienschein vor der Tafel mit Namen und Fotos vom Kollegium der John-F.-Kennedy-Schule in Bad Vilbel. Foto: Fauerbach

Bad Vilbel.  Markus Maienschein, Leiter der John-F.-Kennedy-Schule (JFK), einer Haupt- und Realschule mit Förderstufe mit rund 500 Schülern, hatte   viel zu organisieren. Zu den Herausforderungen gehört der Beschluss der Hessischen Landesregierung, zum Regelbetrieb zurückzukehren. Christine Fauerbach hat vorige Woche, also kurz vor Beginn des neuen Schuljahres mit Maienschein über die Vorbereitungen  gesprochen.

Wie sieht es kurz vor dem Start hinter den Kulissen in der Schulleitung aus?
Schulanfang ist immer etwas Highlife. In Zeiten von Corona ist noch etwas mehr Dampf in der Hütte als sonst üblich.

Wie lief der Unterricht an der JFK vor den Ferien?
Unsere Devise lautete von Beginn an: Wir reagieren vorsichtig, aber nicht hysterisch. Alle unsere Schülerinnen und Schüler hatten zwei Tage pro Woche normalen Unterricht, wenige sogar an drei Tagen. Von den Eltern haben wir sehr viel Lob erhalten. Außerdem haben wir zwei Preise gewonnen. In den beiden letzten Sommerferienwochen fand die Ferienakademie statt. In Kleingruppen konnten Schüler auf freiwilliger Basis wichtige Lerninhalte nacharbeiten beziehungsweise vertiefen, die beim Distanzunterricht zu kurz gekommen sind.

Was ist für Beginn des Schuljahres geplant? Ganz normaler Schulbetrieb?
Es gilt die Fünf-Tage-Woche für alle und der reguläre Stundenplan. Wir begrüßen 65 Neuzugänge. Einschulungsfeiern werden am Dienstag stattfinden. Nicht wie vor Corona üblich im großen Rahmen mit allen Klassen gemeinsam, sondern klassenweise und mit Abstand. Wir werden die Klassen im Unterricht möglichst nicht mischen. Ziel ist es, nicht die ganze Schule schließen zu müssen, sollten einzelne Infektionen auftreten. Raum- und Hygienekonzeptplanungen verursachen neben dem Erstellen der Stundenpläne etwas mehr Arbeit, aber wir wollen ja, dass der Laden möglichst langfristig reibungslos läuft und unsere Schüler etwas lernen.

Wie sieht es mit der Maskenpflicht aus?
Die ersten beiden Wochen werden wir mit Maske unterrichten.  Jede Schule organisiert alle Abläufe selbst. Bei unseren Vorbereitungen orientieren wir uns am »Hygieneplan Corona« des Hessischen Kultusministeriums. Generell gilt, dass Schüler    außerhalb der Klassenzimmer Masken tragen müssen. Ich bin gerade mit meinen Kollegen vom Georg-Büchner-Gymnasium und der Saalburgschule im Gespräch, wie wir die Hygienevorschriften in der Mensa gestalten. Dort treffen täglich 2500 Schüler aus drei Schulen aufeinander.

Gibt es beim Lehrpersonal viele Krankmeldungen?
Bisher hatten wir noch keinen bestätigten Corona-Fall an der JFK. Im letzten Schuljahr haben sich fast alle 50 Lehrer zum Dienst bereit erklärt. Auch die Kollegen, die aus Altersgründen nicht gemusst hätten. Ich bin sehr stolz auf den Einsatz meines Kollegiums. Kollegin Regina Florian, Klassenlehrerin einer Hauptschulabschlussklasse, die zur Risikogruppe gehört, hat Schülern auf freiwilliger Basis Einzelunterricht in Mathematik in ihrem Garten erteilt. Schwache wie sehr gute Schüler kamen so in den Genuss einer optimalen Förderung.

Wie sieht es mit der Präsenz der Kollegen im neuen Schuljahr aus?
Für das neue Schuljahr haben sich vier Kollegen wegen Vorerkrankungen vom Präsenzunterricht befreien lassen. Sie werden Förderunterricht für einzelne Schüler oder Kleingruppen erteilen, digital unterrichten oder Verwaltungsarbeit erledigen. Die Schüler werden davon aber wenig merken, da wir sofort langfristigen Ersatz eingestellt haben.

Wie ist die JFK – auch technisch – darauf vorbereitet, sollten Corona-Fälle auftreten?
IT-technisch sind die Schulen anderer Kreise, beispielsweise der Hochtaunuskreis, besser aufgestellt. Da können wir z.B. bei WLAN und Whiteboards in allen Klassen noch nicht mithalten. Aber die Mittel zum Digitalpakt sind beantragt. Im Wetteraukreis wird sehr viel gebaut, da Schulen für die vielen Neubaugebiete fehlen. Der Kreis ist, soweit ich informiert bin, auf der Suche nach Mitarbeitern, die ihn bei Bau- und IT-Angelegenheiten unterstützen. Was uns anbelangt: Ich habe ein tolles Team. Die Unterrichtsorganisation liegt in den erfahrenen Händen der stellvertretenden Leiterin Luzie Betz.

Gibt es an der JFK weitere Neuerungen zum Schuljahr 2020/21?
Neu ist, dass wir nun die Betreuungszeiten des Ganztagsprofils 2 erfüllen und damit in der Stadt ein Alleinstellungsmerkmal haben. Eltern können ihre Kinder von 7.30 bis 17 Uhr zur Betreuung anmelden. Stolz sind wir auf unsere Kooperationen beispielsweise mit Vereinen beim Ganztagsangebot. (fau)