Veröffentlicht am

Jahrmarktstimmung im Park und auf dem FFH-Platz

Rasante Jahrmarkt-Erlebnisse bieten Fahrten auf dem Breakdancer. Aber auch der Auto-Scooter und das Wellenflug-Karussell hat seine Fans. Foto: Niklas Mag
Rasante Jahrmarkt-Erlebnisse bieten Fahrten auf dem Breakdancer. Aber auch der Auto-Scooter und das Wellenflug-Karussell hat seine Fans. Foto: Niklas Mag

Nach dem erfolgreichen Auftakt geht es am Freitag, 20. August, in die 2. Runde

Bad Vilbel. Ein letztes Mal hätte er gerne das traditionelle Markt-Bierfass angezapft, erzählt der Mitte nächsten Jahres aus dem Amt scheidende Bürgermeister Thomas Stöhr. »Aber die Schere und das Band tun es auch«, sagte er am Freitagabend strahlend und zerschnitt mit Festwirt Patrick Hausmann die rote Banderole vor dem Kettenkarussell. Die Bad Vilbeler Sommertage – eine Mini-Variante des bekannten Bad Vilbeler Marktes – waren damit eröffnet. Thomas Roie, Vorsitzende des Schaustellerverbandes Rhein-Main,, war ebenfalls glücklich: »Man muss zusammenarbeiten und sich einfach trauen. Mit Auflagen und einem vernünftigen Hygienekonzept sind Veranstaltungen wie die Sommertage möglich«, ist er sich sicher.

So geht Volksfest auch in der Pandemie

Strahlende Gesichter bei der Eröffnung (von links): Erster Stadtrat Sebastian Wysocki, Bürgermeister Thomas Stöhr, Schausteller-Verbandschef Thomas Roie, Jens Gonera vom städtischen Ordnungsamt, Festwirt Patrick Hausmann, Schausteller Markus Eiserloh sowie Stadtrat Udo Landgrebe. Foto: Niklas Mag

Die Bad Vilbeler Sommertage bieten einen Ausschnitt des Vilbeler Marktes, der sonst zu dieser Zeit stattfindet. Besucher strahlen, Schausteller verdienen endlich wieder Geld und die beiden Marktmeister haben das Treiben genau im Blick.

Am frühen Samstagabend ist das Marktgelände gut besucht, aber nicht überlaufen. Die Marktmeister Jens Gonera und Thomas Juszczak haben ihre Runde beendet und blicken auf das Festgelände im Sonnenuntergang. Die Resonanz sei extrem positiv, die Besucher hielten sich ausnahmslos an die Corona-Maßnahmen, achteten auf Abstände und die von den Schaustellern präparierten Einbahnstraßen; auch die Desinfektionsmittelspender werden genutzt. »Alle zwei Stunden machen wir in der Sitz-Gastronomie einen Check. Das bedeutet, dass die Leute dort wie im Restaurant sich in einer App registrieren müssen und wir uns dann die Listen abholen, um einen Überblick zu haben, wie viele Leute da sind.«
Probleme habe es bei den Sommertagen bislang keine gegeben. Das Festgelände ist weitläufig, die Besucher verteilen sich, die Stimmung ist gut. An den Ständen waren die Besucher in Grüppchen geduldig, bis sie dran sind. Eine Schlange hat sich vor dem Marktpavillon gebildet. Hier ist das mobile Impfteam des Wetteraukreises im Einsatz. Das Interesse der Besucher an der schnellen Impfung ist groß, die meisten halten die nötigen Unterlagen schon bereit.

Schausteller achten auf Abstand
Auf dem Festgelände lädt Elias Werner am Schießstand von Belinda Blum gerade sein Gewehr nach und schießt gekonnt drei weitere Blumen aus der Halterung. »Es ist toll, wieder auf so ein Event gehen zu können«, findet er. »Wegen Corona mache ich mir hier wenig Gedanken. Ich glaube, an jedem Bahnhof zur Rush Hour ist es deutlich schwieriger als hier.« Natürlich achten die Schausteller auch auf ausreichend Abstand. Belinda Blum erläutert: »Normalerweise liegt der gesamte Stand voller Gewehre. 20 Stück, damit möglichst viele Leute gleichzeitig hier schießen können. Jetzt haben wir nur vier Gewehre hier liegen, damit eben die Abstände eingehalten werden können.«
Nach jedem Schützen werden die Kerb-Waffen außerdem desinfiziert. Die Corona-Pandemie sei natürlich ein herber Rückschlag für sie und ihre Familie gewesen, sagt Blum. »Es hat sich angefühlt, als wäre man unschuldig eingesperrt.«
Sie wisse von vielen Familienbetrieben im Schaustellergewerbe, die bereits wegen der Pandemie hätten schließen müssen. »Wir sind eigentlich auch ein kleiner Betrieb, aber wir haben das Glück, dass mein Vater auch noch eine Schweißerfirma betreibt.« Dennoch: Bis auf ein Intermezzo auf dem Freudenberg in Wiesbaden sei mit den Schausteller-Ständen seit eineinhalb Jahren kein Geld zu verdienen gewesen.
Die Stadt Bad Vilbel hatte dem Schaustellerverband Rhein-Main gestattet, die Schausteller auszuwählen und die Standplätze an diese gratis zu vergeben. Dabei hatte sich der Verband auf Fahrgeschäfte und Stände aus der Region konzentriert. Der Verbandsvorsitzende Thomas Roie sprach davon, dass endlich Konzepte entwickelt werden müssen, um auch während der Pandemie Feste dieser Art zu realisieren.

2. Runde: vom 20. bis 22. August
Die zweite Festrunde der Sommertage dauert vom 20. bis 22. August. Täglich haben die Schaustellergeschäfte und die Gastronomiebetriebe von 14 bis 23 Uhr geöffnet, am Sonntag bereits ab 12 Uhr.

Leckerei für zwischendurch: Diana Kollmann versorgt an ihrem Stand die Marktbesucher mit Baumstrizln. Foto: Niklas Mag

 

Gut gezielt ist halb getroffen. Gleich platzt der Luftballon: Auch für die Jüngsten gibt es bei den Sommertagen wieder viel Möglichkeiten sich zu erproben. Foto_ Mag