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Julin Birkner-Schaefer ist neue Fachdienstleiterin

Julin Birkner-Schaefer ist die neue Leiterin des Fachdienstes Stadtplanung, Bauen, Verkehr und Wirtschaftsförderung. Sie hat sich bereits gut in ihr umfangreiches Aufgabengebiet eingearbeitet. Foto: Pegelow
Julin Birkner-Schaefer ist die neue Leiterin des Fachdienstes Stadtplanung, Bauen, Verkehr und Wirtschaftsförderung. Sie hat sich bereits gut in ihr umfangreiches Aufgabengebiet eingearbeitet. Foto: Pegelow

Karben. Wenn es um Bauen und Stadtplanung geht, war viele Jahre Heiko Heinzel Gast in Sitzungen von Ausschüssen, Ortsbeiräten oder Bürgerinformationsveranstaltungen. Heinzel hat es nach Bad Nauheim gezogen. Sein Platz im Karbener Rathaus ist inzwischen wieder besetzt worden: Julin Birkner-Schaefer leitet nun den Fachdienst Stadtplanung, Bauen, Verkehr und Wirtschaftsförderung.
»Es ist für mich eine tolle Motivation, in der Stadt, in der ich lebe, auch zu arbeiten«, sagt Julin Birkner-Schaefer, die neue Fachdienstleiterin bei der Stadt Karben. Seit gut zweieinhalb Monaten ist die 43-Jährige nun Leiterin des Fachdienstes und damit Nachfolgerin von Heiko Heinzel. Schnell hat sie gemerkt, dass hier eine Menge los ist.
»Schon einmal die vielen Bebauungspläne, die sich im Verfahren befinden«, sagt Stadtpressesprecher Hans-Jürgen Schenk, der die Neue im Fachdienst vorstellt. Dann habe sie noch eine Aufgabe aus ihrer vorherigen Stelle mitgenommen. Vorher war die studierte Diplom-Ingenieurin beim Kommunalen Immobilien Management KIM angestellt. Da saß sie im Erdgeschoss des Bürgerzentrums, ihr neuer Stuhl steht im zweiten Stock des Gebäudes. Der Kita-Anbau am Kirschenberg ist sozusagen mitgekommen. »Da tauche ich immer wieder auf der Baustelle auf«, berichtet sie. »Aber ich glaube, ich werde nicht allzu gerne gesehen.« Warum dies? »Weil ich doch sehr akribisch bin, manchmal gar penibel«, sagt sie zur Begründung. »Aber damit das große Ganze gelingt, müssen die Kleinigkeiten stimmen«, bemerkt sie.
Das dürfte ihr gewiss bei den weiteren Projekten des Fachdienstes zugutekommen. Denn immerhin soll sie das große und völlig neuartige Baugebiet »Brunnenquartier« planerisch stemmen. Die Politik hat dazu eine Reihe von Auflagen und Wünschen, die im Bebauungsplan umgesetzt werden müssen.
Stadtplanung, das ist auch der Schwerpunkt ihrer Ausbildung und ihrer bisherigen Tätigkeiten. Zwar hat die Tochter eines indonesischen Vaters und einer deutschen Mutter die Architektur beziehungsweise den Städtebau nicht in die Wiege gelegt bekommen. Dafür hat am Bad Vilbeler Georg-Büchner-Gymnasium ein halbjähriges Schwerpunktthema zur Architektur im Kunst-Leistungskurs ihr Interesse für die Architektur geweckt.
Nach dem Abitur schloss sich ein Studium der Architektur mit Schwerpunkt Städtebau an der Fachhochschule Frankfurt an. Über ihre Diplomarbeit erzählt sie noch heute mit sichtbarer Freude. Es sei darum gegangen, Ideen für neue Quartiere entlang des Mains zu entwickeln. »Da war ich viel unterwegs, und diese Ideen zu entwerfen, hat mir große Freude gemacht«, sagt sie rückblickend.
Nach ihrem Abschluss im Jahr 2004 nahm sie zunächst an einem städtebaulichen Projekt in den südafrikanischen Townships teil, eine Anregung, die von ihrem damaligen Professor gekommen war. Als Architektin hat sie dann zwei Jahre in Frankfurt gearbeitet. Dann machte sie beruflich einige Jahre Pause, denn 2006 wurde ihre erste Tochter geboren, knapp zwei Jahre später ihre zweite. Doch allein Hausfrau und Mutter sein wollte die junge Frau nicht, sie entschied sich dafür, wieder in ihren Beruf zurückzukehren. Und so arbeitete sie in einem Bad Vilbeler Architekturbüro. Dann wieder eine Familienpause, denn 2016 kam ihre dritte Tochter zur Welt.
Zweimal Pause
wegen der Töchter

Später kehrte sie dann erneut in den Beruf zurück, diesmal bei der Bauaufsicht des Wetteraukreises. »Aber dort konnte ich zu wenig produktiv sein«, wie sie gesteht. Und so bewarb sie sich beim Kommunalen Immobilien Management in Karben, eine Stadt, in die sie mit ihrer Familie inzwischen gezogen war. Dann zum November vergangenen Jahres schließlich der Wechsel auf die Fachdienstleiterstelle.
»Mich reizt es, in Karben zu arbeiten. Die Stadt hat noch viel Potenzial.« So wolle sie sich auch um die alten Ortskerne kümmern, zudem werde die Entwicklung von Baulücken eine Rolle spielen.
Ihr Aufgabengebiet ist also umfangreich. 35 Stunden hat sie mit der Stadt als Wochenarbeitszeit vereinbart. Ob die reichen, muss sich erst noch zeigen. Denn Julin Birkner-Schaefer wird auch etliche Abendtermine haben: bei Ortsbeiräten oder etwa im Ausschuss für Stadtplanung und Infrastruktur. Ob sie das mit ihrem Familienleben vereinbaren kann? Von ihrem Mann und ihren beiden inzwischen 13 und 15 Jahre alten Töchtern jedenfalls hat sie grünes Licht bekommen. »Das wird schon alles gut klappen.«
Von Holger Pegelow