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Kabelsalat statt Videoüberwachung

Zur unendlichen Geschichte scheint sich der Aufbau der Videoüberwachung für den Bahnhof Groß-Karben zu entwickeln. Noch immer kämpft die Stadt mit Forderungen der Bahn. Immerhin gibt es vom Staatsunternehmen inzwischen ein grundsätzliches Okay.

Karben. Schon im Juni hatte das Stadtparlament grünes Licht für das Vorhaben „Videoüberwachung am Bahnhof Groß-Karben“ gegeben. „Der Auftrag ist raus“, berichtete Bürgermeister Guido Rahn (CDU). Bloß: Ein paar Meter Leitung zu verlegen und zwei Videokameras zu installieren, ist der von der Stadt beauftragten Firma auch nach mehr als sechs Monaten noch nicht gelungen.

Wer bremst mehr?

Die Bahn sei der Hemmschuh, sagt der Bürgermeister. Von ihr braucht die Stadt eine Genehmigung, schließlich sollen die Leitungen auf ihrem Grund verlaufen und die Kameras gebaut werden. „Unser Problem: Die Bahn will immer wieder etwas Neues“, so Rahn. Mit drei verschiedenen Konzernbereichen des Staatsunternehmens habe die Stadt bereits zu tun gehabt. Von ihnen seien jeweils unterschiedliche Anträge, Pläne, Angaben benötigt worden. „Hinzu kommen ständig wechselnde Ansprechpartner“, seufzt Rahn.

Um das Projekt zu genehmigen, sei es „Voraussetzung, dass die Stadt der Bahn ausführliche, detaillierte und damit technisch überprüfbare Unterlagen einreicht“, sagt ein Bahn-Sprecher. „Das ist bisher nicht erfolgt.“

„Wir haben immer alles eingereicht, was erforderlich ist“, sagt Rahn. Zuletzt habe die Stadt die Kabelpläne der DB zugeleitet. Dass die Stadt die Pläne korrekt vorlegte, zeigen interne Aufzeichnungen der Konzerntochter DB Netze: Dort ist vermerkt, welche Unterlagen notwendig sind, und dahinter mit einem Kreuz bestätigt, dass diese auch vorliegen.

„Was fehlt, ist nur noch die Ausführungsplanung“, erläutert eine Bahn-Sprecherin. Die Stadt müsse noch erklären, „wie groß das Loch gebuddelt wird und wie die Arbeiten ablaufen sollen“. Allerdings habe die Bahn keinerlei Bedenken gegen das Projekt: „Die Stadt hat unser grundsätzliches Okay.“ (den)