Veröffentlicht am

Karben will Geld vom Land – Hessen soll für Sporthalle Petterweil und für die Musikschule zahlen

Karben. Karben möchte vom Land Geld bekommen für die Sanierung der Sporthalle Petterweil und die Musikschule. Für beides die Hand offenzuhalten, schlägt die SPD vor – und das Parlament unterstützt die Forderung einmütig.

Konkret soll die anstehende Sanierung der Petterweiler Sporthalle nun beim Wetteraukreis angemeldet werden, um Gelder aus dem Sonderinvestitionsprogramm des Landes für die Schulen zu erhalten. Schließlich ist das Bauwerk aus den 1970er-Jahren die Schulturnhalle der Grundschule. Außerdem benutzen der TV Petterweil und weitere Karbener Sportvereine die Halle.

Bereits vor einem knappen Jahr hatte TVP-Vorsitzender Werner Wiegand in der FNP eindringlich an die Karbener Politiker appelliert, endlich die Sanierung der 35 Jahre alten Halle in Angriff zu nehmen. Die ist laut dem aktuellem Haushaltsentwurf von Bürgermeister Roland Schulz (SPD) in den Jahren 2010 bis 2012 mit einem Umfang von 260 000 Euro eingeplant. Vergangenes Jahr war noch vom Jahr 2011 die Rede und einem Aufwand von 360 000 Euro.

Dass dafür nun Geld vom Land nach Petterweil fließen könne, darauf dürfe man sich „keine großen Hoffnungen machen“, warnt CDU-Fraktionsvize Guido Rahn. Mit Stand Anfang dieser Woche waren nämlich schon 148 Projekte aus allen Orten des Kreises für das kreisweit 48 Millionen Euro schwere Sonderprogramm angemeldet. Ein Grundproblem offenbare sich mit dem Sanierungsbedarf jedoch, sagt Rahn: Dass Karben in der Vergangenheit so viele Investitionen getätigt habe, dass die Stadt heute den Unterhalt kaum bestreiten könne.

Den Hinweis findet SPD-Fraktionschef Thomas Görlich „ätzend, weil Sie das Erreichte schlecht machen“. Mit den Investitionen habe sich die SPD für Karben eingesetzt und die Stadt aufgebaut. „Das kommt aus Steuergeldern der Bürger“, widerspricht CDU-Fraktionschef Mario Beck. Er wolle „keine generelle Kritik an der Aufbauleistung“ üben, aber „Spenden der SPD hat es dafür nicht gegeben.“

Zusätzlich habe er das Konjunkturprogramm II der Bundesregierung in den Blick genommen, berichtet Stadtrat Jochen Schmitt (SPD). Da warte man zwar noch auf die Details zur Umsetzung. Er könne sich aber vorstellen, energetische Sanierungen von Kindertagesstätten und Sporthallen anzumelden oder den Ausbau des Breitband-Kabelnetzes nach Burg-Gräfenrode und Rendel. „Da werden wir das eine oder andere noch ’rumbekommen“, schätzt Schmitt.

In Sachen Musikschule soll die Stadtregierung nun ebenfalls einen Vorstoß gen Wiesbaden machen. Dafür soll auch Bad Vilbel ins Boot geholt werden, schließlich kümmert sich die Schule um beide Städte und wird von beiden finanziert – sowie den Elternbeiträgen. Weil sich die Finanzen der Städte verschlechterten, sei die Finanzierung „eine schwere Belastung“, sagt SPD-Fraktionsvize Klaus-Peter Hampf. Hier sehen die Genossen das Land als Schulträger in der Pflicht. (den)