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Konzert bei Kerzenschein – Maljo-Trio stimmt in St.-Michaelis-Kirche auf Advent ein

Die Nachfrage war groß. Deshalb holte der künstlerische Leiter der Reihe Konzerte in der Kirche, Hubert Buchberger, erneut das Maljo-Trio in die St. Michaelis-Kirche in Klein-Karben.

Karben. Beim Adventskonzert mit Kerzenschein versetzten die Trompeter Alexander Großpietsch, Jonathan de Weerd und Luis Groß sowie Christian Schmitt-Engelstadt an der Orgel und Steffen Welsch mit Pauken die Zuhörer im Gotteshaus in vorweihnachtliche Stimmung.

Die Höhepunkte aus dem Weihnachtsoratoriums von Johann Sebastian Bach nach einem Arrangement von David Marlatt gaben den Auftakt für die drei Trompeten, die Orgelpfeifen und die Pauken. Welche Klänge der Orgel zu entlocken sind, präsentierte Christian Schmitt-Engelstadt ebenso eindrucksvoll in einer Toccata nach Dietrich Buxtehude und einem Concerto in d-Moll nach Antonio Vivaldi von Johann Sebastian Bach. Der Organist unterrichtet an der Hochschule für Musik in Frankfurt und ist an der Lutherkirche in Worms als Kantor tätig.

Barock ließen die Maljo-Trio-Musiker auch die Sonate für drei Trompeten in vier Sätzen von Arcangelo Corelli erklingen – wobei das Publikum hier eine Premieren-Wiederholung erleben durfte. Trompeter Alexander Großpietsch, der unterhaltsam durch den Abend moderierte, brach nach wenigen Takten das Stück ab und gestand: „Das ist mir nur einmal passiert, nämlich bei der Premiere in 2006. Jetzt habe ich den vierten Satz zuerst gespielt.“ Er lächelte verlegen, aber dennoch vergnügt und gab der Orgel und seinen beiden Trompeter-Kollegen den Einsatz zum Neubeginn.

Die Arie der Königin der Nacht intonierte sodann unter Mitwirken der beiden anderen Bläser der holländische Trompeter Jonathan de Weerd auf der Piccolo-Trompete. Bereits im Alter von nur sieben Jahren nahm der heutige Student an der Hochschule für Musik und Darstellende Kunst in Frankfurt ersten Unterricht.

„Der Hölle Rachen kocht in meinem Herzen“, intonierte er vor dem Übergang der Formation in die Moderne. Lateinamerikanische Rhythmen von Henri Tomasi in einer Suite aus Havanaise, Lento Égéen und Danse Bolivienne markierten modernere Kompositionen für Trompete, die der Komponist selbst mit den Worten umschrieb: „Musik, die nicht von Herzen kommt, ist keine Musik.“ (ssp)