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Kooperation abgelehnt

Fun-Baller sehen für Sportzentrum im Quellenpark keine gemeinsame Option mit dem TV

Wer baut ein Sportzentrum auf der hier noch freien Fläche im Baugebiet Quellenpark? Diese Frage bleibt nach einem Gespräch von Vereinsvertretern des SV Fun-Ball und des TV Bad Vilbel mit Bürgermeister Thomas Stöhr offen. Foto: Kopp
Wer baut ein Sportzentrum auf der hier noch freien Fläche im Baugebiet Quellenpark? Diese Frage bleibt nach einem Gespräch von Vereinsvertretern des SV Fun-Ball und des TV Bad Vilbel mit Bürgermeister Thomas Stöhr offen. Foto: Kopp

Entweder oder: Darauf scheint es nach einem Vermittlungsgespräch zwischen dem SV Fun-Ball Dortelweil und dem TV Bad Vilbel in Sachen Bau eines Multifunktions-Sportzentrums im Quellenpark hinauszulaufen. Doch die Fristen sind weiterhin eng gesteckt.

Bad Vilbel. Höflich, aber bestimmt ist ein Gespräch im Rathaus abgelaufen. Dabei ging es um die Frage, ob der SV Fun-Ball Dortelweil mit Unterstützung der Stadt ein neues Sportzentrum im Quellenpark baut, oder ob auch der TV Bad Vilbel in die Planungen eingebunden wird. Diese Diskussion hatte bereits zu einer Vertagung des Punktes im Stadtparlament geführt (wir berichteten).

„Mittlere Katastrophe“

Wolfgang Schmidt, Vorsitzender des TV Bad Vilbel, zeigte sich danach enttäuscht, auch wenn die Vertreter beider Vereine dem jeweils anderen hohen Respekt für dessen Arbeit gezollt hätten und auch Stöhr sehr sachlich moderiert habe. „Wir hatten eine Kooperation angestrebt“, sagte Schmidt. Doch die Fun-Baller hätten abgelehnt und vier Optionen in den Raum gestellt. So soll entweder Fun-Ball alleinverantwortlich sein oder aber der TV. Auch könnte die Stadt alleine bauen, oder aber das Zentrum entstehe gar nicht.

„Wir wollten nie alleine bauen“, schildert Schmidt nun den Stand der Dinge. Deswegen wisse man nun auch nicht genau, wie man reagieren solle. Doch Gespräche mit einem oder gar mehreren Vereinen will Schmidt suchen. Problem dabei ist ein enger Zeitrahmen. Denn der TV soll bis spätestens 7. Dezember ein eigenes Konzept für das Sportzentrum vorstellen. Somit sollen die Bad Vilbeler Politiker noch Zeit genug zur Diskussion haben, bevor am 14. Dezember der Haupt- und Finanzausschuss und am 19. Dezember das Stadtparlament tagen. „Die nächsten Wochen werden von Gesprächen geprägt sein, das ist sehr herausfordernd“, sagte Schmidt.

Enttäuscht zeigte sich Schmidt dennoch vom Alleingang von Fun-Ball. „Wir lassen auch andere Vereine gegen entsprechende Bezahlung in unsere Örtlichkeiten“, sagte er. Doch das scheine im Quellenpark nicht gewollt zu sein.

Während ein Vertreter von Fun-Ball für die Redaktion nicht zu erreichen war, bedauerte Jörg K. Wulf, Vorsitzender des Sportkreises Wetterau, dieses Ergebnis. Denn es berge die Gefahr, dass das Zentrum überhaupt nicht gebaut werde. Dass eine Kooperation zwischen den Vereinen ausgeschlossen wird, enttäuscht Wulf. „Für den neuen Stadtteil wäre es eine mittlere Katastrophe, wenn das Sportzentrum deswegen nicht gebaut werden könnte“, sagte er. Denn selbst wenn die Stadt alleine bauen wollte, würde der Zuschuss des Landes verfallen. Die einkalkulierten 220 000 Euro könnten nämlich nur in Anspruch genommen werden, wenn ein Verein hinter dem Projekt stehe.

Wulf will jetzt das Gespräch mit den Fun-Ballern suchen, hofft aber, dass auch der TV Bad Vilbel auf ihn zukommt. Er wird auch mit den Vertretern des SV Fun-Ball und Stöhr am Freitag in Wiesbaden zugegen sein, um dort das bereits vorab terminierte Gespräch mit dem Innen- und Sportministerium zu führen. Der TV, der vor dem Gespräch am Montag auf eine Teilnahme in Wiesbaden gehofft hatte, wird allerdings nicht dabei sein.

Parlament entscheidet

Bürgermeister Stöhr betonte, dass der Vorgang noch nicht abgeschlossen sei. Stöhr will im Haupt- und Finanzausschuss sowie im Stadtparlament berichten. Letzteres habe entscheide. Dennoch zieht der Rathauschef einen Vergleich: „Bereits in einer Ehe kann es schwierig werden, gemeinsam ein Haus zu errichten. Wenn dies zwei Fremde tun sollen und dann noch lange gemeinsam darin wohnen sollen, wird das noch schwieriger.“