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Kraftakt vollbracht

LJSO-Brass-Quintett konzertiert in Okarbens Kirche

Das Quintett überzeugt mit einer reifen Leistung (v.l.): Daniel Albrecht, Julius Rath, Frederik Bauersfeld, Christian Traute und Kai Petri. Foto: Wieberneit
Das Quintett überzeugt mit einer reifen Leistung (v.l.): Daniel Albrecht, Julius Rath, Frederik Bauersfeld, Christian Traute und Kai Petri. Foto: Wieberneit

Mit einem Benefizkonzert des LJSO-Brass-Quintetts zugunsten der Renovierung der Kirche in Okarben geht die evangelische Kirchengemeinde in den Endspurt. Es fehlen noch 9000 Euro.

Karben. Der Okärber Frederik Bauersfeld hatte seine Musikerkollegen vom LJSO-Brass-Quintett kürzlich zu einem Benefizkonzert in die evangelische Kirche geholt. Zwei Tage zuvor, bemerkte Pfarrer Eckart Dautenheimer hätten noch die Handwerker im Kirchenraum gearbeitet.

Mit dem Konzert kehrten die Gemeindemitglieder nach umfangreichen Renovierungarbeiten und Gottesdiensten im Gemeindehaus wieder in ihre Kirche zurück. Die Besucher erlebten nicht nur eine helle Kirche mit frisch gestrichenen Innenwänden, sondern mit Frederik Bauersfeld (Tuba), Christian Traute (Posaune), Kai Petri und Daniel Albrecht (Trompete) sowie Julius Rath (Horn) gut aufgelegte Jungmusiker. Sie präsentierten einen Spannungsbogen mit Werken vom Barock über die Post-Moderne bis zum Jazz.

Die fünf hessischen „Buwe“ spielen seit vier Jahren im Landesjugendsinfonieorchester (LSJO), dem sie nun entwachsen sind, und in eigenen Projekten als Quintett zusammen. Mittlerweile haben alle ein Musikstudium aufgenommen.

Da Blechbläser-Quintette eine neuere Ensembleart sei, seien Werke alter Meister spezielle Bearbeitungen wie das Concerto B-Dur von Tomaso Albinoni (1671-1751), erklärte Trompeter und Moderator Daniel Albrecht. Die beschwingte Barockmusik bildete einen fröhlichen Auftakt, der in der Carmen-Fantasia nach George Bizet, in der alle großen Themen der Arien aus der Oper anklingen, seine spanisch-feurige Fortsetzung fand.

Neuer Altar

Dazwischen spielten die Musiker das an die Romantik angelehnte Quintett Nr. 1 von Victor Ewald (1860-1935), das dem Blechgebläse vernehmlich ein Klagen und Jauchzen und Jubeln entlockte. Für ihre „Fanfare“ nach Paul Dukas, ursprünglich eine an den Impressionismus angelehnte Ballettmusik, standen die Musiker nach kurzer Pause auf der Empore, ließen den Klang kraftvoll ansteigen.

Wieder auf ihren Stühlen vor dem provisorischen Altar wechselten die Musiker ins 20. Jahrhundert. „A Brass Menagerie“, ein für Brass-Quintette geschriebenes Werk des US-Amerikaners John Cheetham, zeugt von moderner Tonalität mit rhythmischen Verschiebungen. Schließlich klangen vertraute Melodien in einem Medley mit George Gershwin-Songs an.

A propos provisorischer Altar: „Wir haben einen Künstler beauftragt, den Altar zu gestalten“, erklärte Pfarrer Dautenheimer. Die restlichen Arbeiten müssen von der noch aufzubringenden Restsumme 9000 Euro bezahlt werden. Insgesamt hat die Renovierung 600 000 Euro gekostet. Davon musste die Gemeinde rund 140 000 Euro aufbringen. (cwi)