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Mehr Freiräume für Eltern

Für ein familienfreundliches Klima und die Einrichtung von Familienzentren mit niedrigschwelliger Beratung und Hilfe warb die Landtagsabgeordnete Bettina Wiesmann beim CDU-Ortsverband Innenstadt. Der hatte zum vierten Mal zu „Pizza, Pasta, Politik“ ins Ristorante Bella Vista eingeladen.

Bad Vilbel. Ortsverbandsvorsitzender Kurt Liebermeister begrüßte mit Bettina Wiesmann die Sprecherin für Familienpolitik der CDU im Hessischen Landtag. In Bad Vilbel sprach die 49-Jährige über aktuelle Entwicklungen in der Familienpolitik im Land Hessen und auf Bundesebene.

„Familie ist für uns das Fundament der Gesellschaft, sie ist die Keimzelle des Staates. Und damit ist Familienpolitik eines der zentralen Politikfelder.“ Auch und gerade vor dem Hintergrund vielfältiger Familienmodelle werde das immer wichtiger.

Kritisch beurteilt sie die Tendenz der jungen Generation, keine dauerhaften Familienbeziehungen mehr zu pflegen. „Familie ist eine Bereicherung.“ Das gelte für alle Generationen, von Großeltern über Eltern bis zu den Kindern. Vorausgesetzt, die Infrastruktur wie Krippenplätze – in Hessen würden alle Rechtsansprüche auf einen Krippenplatz erfüllt – und zeitliche Freiräume stimmten.

Verstärkt werden müsse die Qualität. „Die 435 Millionen Euro beim Kinderförderungsgesetz pro Jahr durch das Land Hessen waren ein großer Fortschritt. Der Bund ist noch nicht soweit.“ Gefragt sei Berlin bei der Schaffung von zusätzlichen Freiräumen für Eltern, zu denen Arbeitgeber ihren Beitrag leisten müssten. Dies könne in Form von Lebensarbeitskonten und vollzeitnaher Teilzeitarbeit (jeder Elternteil könne zwei Drittel arbeiten und erhalte dafür drei halbe Tage in der Woche) geschehen. Mit solchen Anreizen könnte der Verdienstausfall in den ersten Jahren kompensiert werden.

Der Berufseinstieg sollte mit „geschmeidigeren Mitteln“ wie Rechtsansprüchen erleichtert werden. Zwar orientiere sich das Elterngeld beim ersten Kind am letzten Nettogehalt (75 Prozent), falle aber bei weiteren Kindern auf den Sockelbetrag zurück, was für Eltern abschreckend sei. Bei Steuer, Beitrags- und Rentenzahlungen sollten Eltern durch stärkeres Familiensplitting profitieren.