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Mehr Platz für neue Bürger – Wohnungen im zweiten Bücher-Baugebiet werden größer als gedacht

Die Baustraßen – wie hier die künftige Paul-Ehrlich-Straße – nahe der Strecke der Main-Weser-Bahn - kündigen bereits vom künftigen Baugebiet im Areal Krebsschere. Zwischen Nordumgehung und Henninger-Quartier will Investor Bücher weitere Wohnhäuser errichten. Foto: den
Die Baustraßen – wie hier die künftige Paul-Ehrlich-Straße – nahe der Strecke der Main-Weser-Bahn - kündigen bereits vom künftigen Baugebiet im Areal Krebsschere. Zwischen Nordumgehung und Henninger-Quartier will Investor Bücher weitere Wohnhäuser errichten. Foto: den

Bad Vilbel. Im Baugebiet Quellenpark drehen sich die Kräne am künftigen Henninger-Quartier in Höhe des Bahnhofs bereits geschäftig. Einige 100 Meter weiter nördlich – nördlich auch der Nordumgehung – entstehen ein Mehrfamilienhaus nach dem anderen im Baugebiet Im Schleid. Genau dazwischen und ebenfalls entlang der Main-Weser-Bahn soll nun das dritte Wohnbaugebiet des Quellenparks Realität werden: Wie schon im Schleid will auch hier Investor Dietmar Bücher bauen. Schon 2015 hatte die Stadt beide Areale erschlossen und dann für 50 Millionen Euro an ihn verkauft.
PLAN WIRD GEÄNDERT
Von Beginn an sollte erst im Schleid, danach auf dem rund 3,2 Hektar großen Quellenpark-Teilgelände südlich der Nordumgehung gebaut werden. Investor Bücher hat dort aber nochmals umgeplant, »resultierend aus der Gesamtentwicklung des Gebiets«, erklärt Stadtplanerin Stefanie Horn vom Büro ROB aus Schwalbach. Die Folge: Die Stadt muss den bisher dort geltenden Bebauungsplan erneut ändern. Eine Bürgerversammlung dazu hatte es im vergangenen Frühjahr gegeben. Die Anregungen seien nun in die finale Planung eingeflossen, erklärt Stefanie Horn vorige Woche im Ortsbeirat der Kernstadt.
Zentrales Element der neuen Planung: Zur Bahn hin soll ein Gebäuderiegel aus Reihenhäusern den Lärm abschirmen – wie auch weiter nördlich Im Schleid. Vier Stockwerke hoch sollen die Reihenhäuser ausfallen, »recht schmal« seien die Grundstücke, erläutert die Planerin. So schmal, dass der Investor überlege, die Garagen im Gebäude-Erdgeschoss unterzubringen statt in einem separaten Carport. Gleichzeitig sollen die übrigen Häuser höher gebaut werden als bisher geplant. Im zentralen Bereich des Baugebiets sind dreistöckige Mehrfamilienhäuser, genannt »Stadthäuser«, vorgesehen. Im westlichen Bereich des Areals sollen sie vier Stockwerke hoch werden, also auf der Seite zum Grünzug hin, der hier auch auf die Grünbrücke hinaufführt.
Die Geschossfläche von bisher 23138 Quadratmeter werde um 7109 Quadratmeter ergänzt, also gut ein Drittel, saldiert Stefanie Horn. Allerdings soll die Zahl der künftigen Bewohner bei der bisher auch schon erwarteten Zahl von 535 Menschen bleiben. Sprich: Die Wohnungen werden im Schnitt größer ausfallen als bisher vorgesehen.
»Im Wesentlichen« komme das Mehr an Wohnraum durch die »Schallschutzbebauung« zusammen, erläutert die Planerin, also die Reihenhäuser. Die Reihe soll direkt anschließen an jenen Reihenhaus-Riegel, der weiter südlich das bereits im Bau befindliche Henninger-Quartier vom Bahnlärm abschotten soll.
TORHÄUSER HINFÄLLIG
Diesen Abschottungseffekt hatte bisher ein Häuserriegel direkt westlich der Paul-Ehrlich-Straße erreichen sollen, erinnert Erster Stadtrat Wysocki (CDU). Torhäuser hatten hier die beiden Ende der Erschließungsstraße überspannen und so Lärm abschirmen sollen. Diese Torhäuser sind nun hinfällig: Auf dem übrigen Areal sind nur einzeln stehende Mehrfamilienhäuser vorgesehen.
Deren Bewohner sollen ihre Autos zum »überwiegenden Anteil« in einer eingeschossigen Tiefgarage unter dem Gebiet parken können, so Stefanie Horn. Allerdings werde es auch oberirdische Garagen geben – und Platz entlang der Straßen zum Parken, zum Beispiel für Besucher. Mit einem Querschnitt von zwölf Metern biete besonders die Paul-Ehrlich-Straße neben Fahrbahn und Gehwegen genug Raum auch für Parkplätze.
Die Hauptzufahrt für das Wohngebiet soll über die Kreuzung der Nordumgehung direkt westlich der Bahnunterführung erfolgen. Allerdings ist die Paul-Ehrlich-Straße auch hinüber ins Henninger-Quartier befahrbar: Ein wenig Durchgangsverkehr dürfte es also geben.
Allerdings habe die Untersuchung eines Fachbüros ergeben, dass der Verkehr überall gut fließe, auch wenn der Quellenpark komplett bebaut ist, erinnert Sebastian Wysocki. Die Straßenverkehrsbehörde Hessen Mobil habe die Annahmen der Stadt als plausibel eingestuft und der Planung der Stadt daher Grünes Licht gegeben.
Der Beirat empfahl bei zwei Gegenstimmen, in der Genehmigung fortzufahren. Die soll im Stadtparlament Mitte Februar beschlossen werden. (den)