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Mehr Sauerstoff – Klein-Kärber Gewässer wird vor dem Umkippen bewahrt

Ekkehart Boeing, Manfred Wiegand, Guido Rahn, Joachim Roß und Reiner Erhard freuen sich, dass eine Lösung gefunden wurde. Foto: Krejcik
Ekkehart Boeing, Manfred Wiegand, Guido Rahn, Joachim Roß und Reiner Erhard freuen sich, dass eine Lösung gefunden wurde. Foto: Krejcik

Still und leise verrichten Schläuche im Nidda-Altarm ihr Werk und versorgen das Gewässer mit dringend benötigtem Sauerstoff.

Karben. Die Spaziergänger und Hundebesitzer, die mit ihren Vierbeinern am Nidda-Altarm unterhalb von Klein-Karben entlang schlendern, merken nichts von den Schläuchen, die blubbernd unter Wasser ihre Arbeit tun. Seit einigen Wochen wird Sauerstoff in das Gewässer gepumpt. Damit soll der Verschlammung entgegengewirkt werden, erklärt Joachim Roß, Vorsitzender des Angelsportvereins Groß- und Klein-Karben (ASV).

„Wir haben schon seit längerem gemerkt, dass das Gewässer verschlammt“, sagt Roß. Daher habe der ASV bereits vor drei Jahren Kontakt mit der Stadt aufgenommen, um gemeinsam nach Lösungen zu suchen. In stehenden Gewässern lagern sich Blätter und anderes organisches Material zu einer immer dicker werdenden Schlammschicht ab, wodurch der Sauerstoff knapp wird. Die Stadt und der ASV haben sich gemeinsam für die Lösung der Sauerstoffzufuhr mittels Schläuchen entschieden, um den Erhalt des Altarms langfristig zu sichern.

Ausbaggern zu teuer

Das Gewässer auszubaggern wäre teurer gekommen, sagen Bürgermeister Guido Rahn (CDU) und Roß. Denn bevor man den Schlamm hätte lagern oder entsorgen können, „hätte er untersucht werden müssen“, so Roß. Die auf das nun angewandte Verfahren spezialisierte Firma Drausy habe metallbeschwerte Druckluftschläuche verlegt, erzählt Roß.

Die Schläuche werden mittels eines am benachbarten Pumpenhaus stehenden Anhängers durch einen Kompressor mit Sauerstoff befüllt und geben diesen permanent an das Gewässer ab. Dadurch würden die schlammabbauenden Bakterien zu erhöhter Aktivität angeregt und so der Schlamm auf natürliche Weise reduziert, erklärt Roß. „Wir unterstützen die Maßnahme, da das Gewässer der Stadt gehört. Zudem handelt es sich um ein Gebiet, das gern von Bürgern zur Erholung genutzt wird. Wäre nichts unternommen worden, wäre das Gewässer umgekippt“, sagt Rahn. Die Sanierung koste rund 64 000 Euro, fügt er hinzu.

Gute Erfahrungen

Bevor die Schläuche ins Wasser gelassen wurden, wurden vor allem die großen Fische herausgefangen und in die Teiche am Vereinshaus umgesetzt. Nun sollen die Schläuche für mehrere Monate ihr Werk verrichten und das Gewässer auf sanfte Weise permanent mit Sauerstoff versorgen. Positive Erfahrungen mit dieser Methode habe man bereits beim Ritterweiher in Bad Vilbel gemacht, sagt Roß. Erste Messwerte zeigten bereits einen Anstieg des Sauerstoffgehaltes an. Im Herbst sollen Renaturierungsmaßnahmen erfolgen. (kre)