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Menschen durch Musik verbinden

Hubert Thorwald Reuter Foto: Privat
Hubert Thorwald Reuter Foto: Privat

Karben. Die Chorgemeinschaft Rendel und Pro Musica trauern um ihren Chorleiter, Hubert-Thorwald Reuter, der am Mittwoch der Vorwoche, wenige Tage nach seinem 66. Geburtstag, den Kampf gegen seine schwere Krankheit verloren hat.
»Die Bestürzung ist groß, denn wie kein zweiter hat er mit seinem Wirken die Chorlandschaft in Karben und der Umgebung beeinflusst, Chorleiter war für ihn kein Beruf, sondern eine Berufung«, schreiben die Vorsitzenden Volker Stich und Katrin Buol-Wischenau.
Musik bestimmte sein Leben. 1956 in Seligenstadt geboren, lernte Hubert-Thorwald Reuter an der Frankfurter Chorleiterschule. Weiterführende Studien und Seminare bei international renommierten Dirigenten ergänzten seine Ausbildung, prägten und verfeinerten seinen künstlerischen Stil. So war er Assistent von Miroslav Kosler beim Prager Männerchor. Er studierte Komposition und Musikwissenschaft bei Wilhelm Rettich, einem Schüler von Max Reger. Reuter dirigierte bei Uraufführungen, teilweise mit Orchesterbegleitung. Er gab Konzerte mit den Frankfurter Sinfonikern, dem Prager Streichorchester und dem Nordungarischen Sinfonieorchester.
2013 war er an der Gründung des stadtteilübergreifenden Karbener Chores Pro Musica beteiligt, dessen Leitung er übernahm. Anfang 2015 verhalf er dem Rendeler Männerchor zu neuem Leben, indem er als Mitinitiator des Chorprojekts »Reine Männersache« das Wunder vollbrachte, in einem halben Jahr die Anzahl der Sänger zu verdoppeln, würdigt Volker Stich das Wirken von Reuter.
Denn wie kaum ein anderer lebte und vermittelte Reuter die Faszination Chormusik. »Er verstand es, die Menschen zu begeistern und zu berühren. Proben unter seiner Leitung waren stets von höchster musikalischer Qualität, Inspiration, Begegnung und einem tiefen Gemeinschaftsgefühl geprägt«, betont Katrin Buol-Wischenau. Grenzen und Länder übergreifend Brücken zu schlagen und die Menschen durch die Musik zu verbinden, war ihm eine Herzensangelegenheit.
Viel zu früh und zutiefst erschüttert müssen die Rendeler Chorgemeinschaft und Pro Musica nun von ihm Abschied nehmen. Die Chöre werden ihm für seine Verdienste immer dankbar sein und ihm ein ehrendes Andenken bewahren.
Die Gedanken sind bei seinen nächsten Angehörigen. (zlp)