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Neue Kunst in der Aue

„Die Massenheimer Auenkunst ist für mich die „kleine Schwester“ der Bad Homburger Blickachsen-Ausstellung“, sagte Astrid Jacobs. Die Kunsthistorikerin und Germanistin aus Waldalgesheim bei Bingen führt seit Jahren Besucher durch die Ausstellung auf den Grünflächen entlang des Erlenbaches. Fotos: Fauerbach
„Die Massenheimer Auenkunst ist für mich die „kleine Schwester“ der Bad Homburger Blickachsen-Ausstellung“, sagte Astrid Jacobs. Die Kunsthistorikerin und Germanistin aus Waldalgesheim bei Bingen führt seit Jahren Besucher durch die Ausstellung auf den Grünflächen entlang des Erlenbaches. Fotos: Fauerbach

Die Massenheimer Auenkunst am Erlenbach hat wieder Ergänzungen gefunden: Die Bildhauer Karl F. Hofeditz, Stephan K. Müller und Jörg Ridderbusch zeigen neue Aspekte ihres Wirkens.

Bad Vilbel. Insgesamt gibt es zurzeit in der Aue am Erlenbach 20 Kunstwerke von zwölf Bildhauern und Objektkünstlern zu entdecken. Der Skulpturenpark wurde vor sieben Jahren eröffnet und bildet seither einen attraktiven Anziehungspunkt nicht nur für Kunstinteressierte, sondern auch zufällige Passanten, die bei einem Spaziergang oder einer Radtour in der Aue unterwegs sind. Kunst und Natur gehen hier eine gelungene Symbiose ein. Die Skulpturen, Plastiken und Objekte fügen sich in die idyllische Auenlandschaft ein, als sei es nie anderes gewesen. Zurück geht das Projekt auf eine Initiative des Ex-Ortsvorstehers Jörg Schatz in Zusammenarbeit mit dem Fachbereichs Kultur der Stadt.

Kleine Schwester

„Die Massenheimer Auenkunst ist für mich die „kleine Schwester“ der Bad Homburger Blickachsen-Ausstellung“, sagte Astrid Jacobs. Die Kunsthistorikerin aus Waldalgesheim bei Bingen führt seit Jahren Besucher durch die Ausstellung. Diese erfährt immer wieder moderate Veränderungen durch den Abbau vertrauter Kunstwerke, den Austausch von Skulpturen oder der Aufstellung neuer Objekte. Fast alle Werke stehen zum Verkauf. Dank Sponsoren verbleiben fünf Kunstwerke dauerhaft im Park der Erlenbachaue. Die Massenheimer Künstlerin Maria Wiechers erklärte sich kürzlich ebenfalls bereit, ihre 2008 aus Bronze hergestellten drei „Fische“ vorläufig in der Auenkunst-Ausstellung zu belassen. Die Makrele, Brasse und der Karpfen Sie zeigen wie Pfeile zum Erlenbach und machen auf den Raubbau des Menschen an der Natur aufmerksam.

Neu in der Erlenbachaue zu sehen sind sechs „Stelen“ (Eichenbalken eines alten Fachwerkhauses) von Stephan K. Müller. Bis vor kurzem stand an dieser Stelle noch der „Kopf mit harmonischen und aggressiven Elementen“ aus Corten-Stahl von Hans-Otto Lohrengel.

„Alle Kunstwerke Müllers sollen berührt, begriffen werden. Durch die unterschiedliche Dichte der Steine, ihre Struktur und Bruchkanten fühlen sich alle unterschiedlich an“, erklärt Astrid Jacobs bei einem Rundgang den Teilnehmern. Etwas entfernt umarmen Müllers „Beschützer“ (Industriestahl, 2010) „ihren“ Baum in der Erlenbachaue. Neu in diesem Jahr ist auch die aus Stahlschrott gefertigte Standfigur „Magnus“ (2014) des „Metallers“ Jörg Ridderbusch, die demnächst in Massenheim eintrifft. Zu sehen ist bereits sein Piratenschiff „Zu Ihr“. Unter seinem Künstlernamen „wild horse“, zeigt Timothy Salt, die aus Armierungsstahl gefertigte 180 Zentimeter große Skulptur „Drive worm & dive worm“ aus der Reihe „Hunters of the dream“ (2012, die wiederum Teil der Übergruppe „soul friends“, Verbündete der Menschen, ist. Der Weg durch die Auenausstellung führt auch zum Ruhe ausstrahlendem Werk „Die Schwelle“ aus Marmor (ca. 1978) des 2001 verstorbenen Bildhauers Willi Schmidt. Von ihm stammt „Die fett Gret“ in der Frankfurter Fressgass, deren korrekter Titel „Große Liegende“ lautet.

Paradies im Freistaat

In Massenheim ist von ihm auch das aus französischem Kalkstein (1980) gefertigte Paar „Adam und Eva“ zu sehen. Wie auch die aus Edelstahl geformte „Nike“ (1994) und „o. T.“ von Wolfgang G. Müller, von Clemens M. Strugalla „Undine II.“ (2007) Jura-Kalkstein auf Grauwacke, „Versuch über die Enge“ (2001) aus schlesischem Smilov-Sandstein und der „Mörfelder Kirchhoftanz“ aus Flonsheimer Sandstein.

Klaus Pfeiffer zeigt die Tierplastiken „Schneeeule“ (Marmor auf Basaltsäule, 2007) und der „Alligator“ (Diabas, 1998). Dauerhaft in der Ausstellung stehen bleiben von Regina Planz und Simon Vogt, die beiden Tuffsteine „ohne Titel“ (Vulkanasche, 2009), die nach einer Idee von Claus-Günther Kunzmann entstanden sind. Auch die Hand des Vilbeler Steinbildhauermeister Jörg Engelmann ist „ohne Titel (Basaltlava, 1995). Vom Silber- und Goldschmied Karl F. Hofeditz steht die hohle Skulptur „ohne Titel“ (Kupfer, Messing, 2011) in der Aue.

Gruppenführungen sind zu buchen bei Astrid Jacobs über www.Kultur-Erlebnis.de oder telefonisch unter (0176) 51223163. Kaufinteressenten wenden sich an Jörg Schatz, E-Mail jschatz@t-online.de, Tel. (06101) 41689, oder an Ralf und Corina Schülein, info@vilbelart.de, (06101) 803525.