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Neue Mitte: Angst vorm Bau-Verkehr

Karben. Als Dirk Zager den Bericht in der Zeitung las, da traute er seinen Augen nicht so recht. Im Herbst, stand dort, solle es losgehen mit den Bauarbeiten für den neuen Rewe-Markt und die Ladenzeile am Krnover Platz.

Damit soll das zentrale Vorhaben für Karbens Neue Mitte Realität werden. Doch starten die Bauarbeiten wohl, während die Zufahrt zur Hauptstraße, der Bahnhofstraße, nur von und zur auswärts führenden Fahrbahn möglich ist.

Also müsste der Schwerlastverkehr, der von ortsauswärts kommt oder Richtung ortseinwärts abfahren will, wohl durchs Baugebiet Brunnenweg fahren – also durch die Luisenthaler Straße. Direkt an den Häusern von Dirk Zager und seinen Nachbarn vorbei. „Gerade jetzt, wo die Stadt dort den Kindergarten in Betrieb nimmt.“ Das sei wohl „von der Planung her nicht optimal“. Dass genau das nicht geschehe, habe ihm Bürgermeister Guido Rahn (CDU) vor einem Jahr versichert, berichtet Zager. „Waren das leere Versprechungen?“

Nein, sagt der Bürgermeister. Die Stadt hätte den Kreisverkehr an der Kreuzung Luisenthaler und Bahnhofstraße gern schnell gebaut. Doch forderte das Land zweifach Gutachten, ob der Kreisverkehr auch genug Leistung bringt. Nun verspricht Rahn: „Der Rewe-Markt wird nicht in Betrieb gehen, bevor der Kreisverkehr gebaut ist.“

Frage der Logistik

Der Rewe soll ab diesem Herbst gebaut werden, der Kreisverkehr nächsten Sommer. In der zweiten Hälfte 2013 könnte beides geöffnet werden. Sorgen um unnötigen Baustellenverkehr müssten sich die Anwohner nicht machen. „Das ist eine Frage der Logistik.“ Ein Teil der Lastwagen könne womöglich durch Wenden das Wohngebiet meiden. Andere könnten einen Bogen durchs Industriegebiet fahren. Falls doch einmal ein Betonmischer durch die Luisenthaler Straße fahre, werde die Stadt dies überwachen. „Es wird keine Rennstrecke für Schwerlastverkehr.“ Allerdings bittet Rahn die Anwohner um Verständnis. „Es ist noch ein Neubaugebiet“, sagt Rahn. (den)