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Neuer Chic fürs Bad – Sanierung der Duschen und Umkleiden läuft auf Hochtouren trotz Betriebs

Karben. An einem solchen Arbeitsplatz ist immer Sommer: An die 30 Grad warm ist es in der Frauendusche. Doch keine Frau duscht hier derzeit, sondern Andreas Müller kniet auf dem Boden. Fliese für Fliese, Reihe für Reihe verlegt er den neuen Boden. Die Wände glänzen bereits in hellem Grau. Einige rote Fliesen setzen Farbpunkte.

Duschköpfe, Armaturen und Trennwände fehlen noch. „Ende der Woche wird aber alles fertig“, erklärt Architekt Ulrich Felber.

Der Kloppenheimer betreut im Auftrag der Stadt die Teilsanierung des Hallenfreizeitbades. Die ist nach 28 Betriebsjahren nötig: „Viele Teile sind einfach von der ständigen Benutzung verbraucht und abgenutzt.“ Um das zu demonstrieren, zeigt er auf Holzverkleidungen im Föhnbereich, die Bodenfliesen in den Umkleiden, Armaturen und Wandfliesen in der Herrendusche.

„Das ist alles ohne Schäden, eine sehr gute Bauqualität, nur eben verschlissen“, sagt Felber. „Das ist alles sauber, aber durch die Abnutzung wirkt es dreckig“, erläutert Betriebsleiter Werner Klees von den Stadtwerken, die das Bad betreiben.

Bis zu 300 000 Euro nehmen deshalb die Karbener in die Hand, um ihr Bad in Schuss zu bringen, das Land greift ihnen finanziell unter die Arme. Moderne Duschen mit einer thermischen Desinfektion bekommen die Besucher künftig geboten, komplett runderneuerte Umkleide- und Sanitärräume. Neu gemacht wird auch die Küche des Bistros, damit sich für dieses wieder ein Pächter findet.

Licht und Farben sollen den Badbesucher erfreuen, kündigt Sylke Radetzky vom Hochbauamt der Stadt an. „Es soll alles nicht mehr so düster wirken.“ Glastüren werden Tageslicht in die Duschen lassen. Einige Türen mit stumpf gewordenem Glas wurden ersetzt.

Eine besondere Herausforderung ist, dass die Renovierung im laufenden Betrieb erledigt wird. „Man kann ja im Schwimmbad nicht einfach mal das Wasser abstellen“, schmunzelt Felber. Trotz des Baulärms: „Es gab nur eine einzige Beschwerde“, berichtet Stadtsprecherin Susanne Schubert. Im Gegenteil: „Die Besucherzahlen steigen und gehen nicht zurück, obwohl wir arbeiten“, freut sich der Architekt. Und obwohl sich Männer und Frauen derzeit die Duschen teilen müssen. Der Diskretion wegen sind sie aber mit Duschvorhängen versehen worden.

Bloß eine Woche lang werde das Bad geschlossen werden müssen, um auch im Becken Reparaturen zu erledigen. Mitte Juni sollen alle Arbeiten fertig sein.Die gute Nachricht für die Badbesucher: Trotz der Sanierung „ist nicht an Preiserhöhungen gedacht“, erklärt Betriebsleiter Klees. (den)