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Noch ein Gutachten – Schutz gegen Schäden durch Starkregen: Stadtwerke zahlen 30 000 Euro für Planung

Karben. Wie kann Klein-Karben gegen Schlammfluten von den Feldern geschützt werden? Auch zehn Monate nach den Überschwemmungen in Tannenweg und Selzerbachweg hat die Stadt noch immer kein Schutzkonzept. Nach ersten Gutachten wollen die Stadtwerke nun Planungen für 30 000 Euro in Angriff nehmen. Das kündigte Klein-Karbens Ortsvorsteher Reinhard Wortmann (CDU) bei der Ortsbeiratssitzung kürzlich mit. Auch der Ortsbeirat wartet nun auf diese neuerlichen Gutachten. Diese habe die Stadt vor kurzem an ein Ingenieurbüro vergeben, berichtet Wortmann.

Starke Regenfälle hatten im Mai und Juni vergangenen Jahres vor allem im Bereich Tannen-/Selzerbachweg mehrmals dazu geführt, dass immense Schlammlawinen von den benachbarten, höher liegenden Feldern in die Häuser, Gärten und Garagen flossen. Dabei entstanden Sachschäden von geschätzt mehreren 100 000 Euro.

Bei den Starkregenfällen im vergangenen Jahr habe es sich um Naturereignisse gehandelt, die nach den vorliegenden Wetteraufzeichnungen seltener als einmal in 50 Jahren auftreten, berichtet Ordnungsdezernent Jochen Schmitt (SPD). Deshalb falle auch die Entscheidung über den Umfang der Gegenmaßnahmen verhältnismäßig schwer. Wenn das Kanalsystem auf derartige Ereignisse ausgebaut werden solle, übersteige das „mit Sicherheit die finanziellen Möglichkeiten der Stadtwerke und auch der Stadt“, erklärt Schmitt.

Deshalb hätten Ende 2008 Gespräche mit Fachleuten des Regierungspräsidiums Darmstadt stattgefunden, auf welche Wetterkatastrophen die Stadt ihr Abwassersystem einrichten sollte. Dazu ist eine Machbarkeitsstudie in Auftrag gegeben worden, von der Auskunft über mögliche Rückhaltebecken, Schlammsammelflächen, Fließrichtung des Abwassers und gegebenenfalls über eine teilweise Kanalerweiterung erwartet wird.

Vorgeschlagen wurde auch ein breiter Wiesenstreifen parallel zum Tannenweg, der sowohl den größten Teils des Schlammes auffangen wie auch zum Versickern des Regenwassers genutzt werden könnte. Auch das sei eine Geldfrage; die Stadt müsste noch Ackerflächen ankaufen.

Im weiteren Verlauf der Ortsbeiratssitzung berichtete Stadtrat Schmitt über das Markierungs- und Beschilderungskonzept für die Homburger und die Rendeler Straße. Vom Ortsbeirat wurde einstimmig beschlossen, der Stadtverordnetenversammlung noch Empfehlungen an die Hand zu geben. So soll über die Parkplätze vor der Videothek auf der Homburger Straße beraten werden, weil sie den Busverkehr behindern könnten. Die Parkplatzregelung zwischen der Gaststätte Schuldt und Hanauer Straße soll bleiben wie bisher.

Ändern möchte der Ortsbeirat auch die Parkmöglichkeiten im Bereich der Einmündung der Büdesheimer Straße. Hier solle zeitlich begrenztes Parken erlaubt werden. Schließlich schlägt der Ortsbeirat vor, den Geschwindigkeitsanzeiger in der Rendeler Straße wieder dauerhaft aufzuhängen. (jwn)