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Nun steigt der Druck, eine Lösung für Karben zu finden

Karben. „Es war doch klar, dass das kommt.“ Gelassen reagiert Karbens künftiger Bürgermeister Guido Rahn (CDU) auf die Nachricht, dass Hessens Verkehrsminister Dieter Posch (FDP) kurz vorm Jahreswechsel Baurecht für den Ausbau der B 3 in Wöllstadt gab. Wenn Karben danach zum Nadelöhr werde, stünden die Planer vom Amt für Straßen- und Verkehrswesen (ASV) unter Zugzwang. „Sie sind doch schuld, wenn so bruchstückhaft gebaut wird.“ Damit kommt Karben sogar in eine bessere Position: „Der Lückenschluss wird Druck erzeugen.“

Ganz anders sieht das die SPD: „Die B 3 ist tot“, sagt Stadtrat Jochen Schmitt. Die Koalition habe sich in eine Sackgasse manövriert, aus der sie nicht mehr herauskomme. Damit falle Karben aus der Finanzplanung des Bundes heraus. Die Stausituation werde sich dramatisch zuspitzen, wenn die Umgehung Wöllstadt fertig sei.

CDU-Politiker Rahn ist dennoch überzeugt, dass sich die Politik bis 2016 auf eine Trasse einigen kann. Die Planer selbst hätten eine gerade Linienführung als straßenplanerisch und städtebaulich beste Variante beurteilt. Da der Naturschutz als KO-Kriterium diese Trasse noch verhindere, müsse sich Karben zusammen mit den „200 oder 300 Kommunen, die ähnliche Probleme haben“, beim Bund für einen „ausgewogeneren Naturschutz“ einsetzen. Auch könne man die Trasse „hundert Meter weiter nach links oder rechts schwenken, da sind wir gesprächsbereit“, erklärt Rahn. (den)