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Petterweil ehrt Blum – Devotionalien und historisches Seminar zum 200. Geburtstag des Revolutionärs

Karben. Auf der Petterweiler Bauchwiese, dort wo heute die ersten Häuser des Neubaugebietes Alter Sportplatz stehen, hat der Visionär, Demokrat und Revolutionär Robert Blum im Juli 1848 seine letzte Rede auf deutschem Boden gehalten. Wenige Wochen später reiste der Paulskirchen-Abgeordnete zur Unterstützung der Freiheitsbewegung nach Wien und wurde dort am 9. November 1848 hingerichtet. Genau einen Tag vor seinem Geburtstag, der sich am 10. November diesen Jahres zum 200. Mal jährt.

Das Gesicht dieses deutschen Demokraten wird den Karbener Bürgern in nächster Zeit noch häufig begegnen, denn zur Vorbereitung der Gedenkfeier im Ortsteil Petterweil am 10. November hat sich Claus-Dieter Herzfeldt von den „Petterweiler Geschichtsblättern“ etwas einfallen lassen. Auf einem Stoffbeutel „Kunstgewerbe handbedruckt“ prangt das Abbild des Märzrevolutionärs mit Vollbart und dichtem, lockigem Haar. Ebenfalls im Angebot ist ein Kaffeebecher aus Steingut, zweiseitig bedruckt mit einem farbigen Bildnis von Blum. Rosige Wangen und ein sanfter Blick machen kaum vorstellbar, dass dieser Mann ein kühner Redner, mutiger Demokrat und Anführer der Paulskirchen-Linken war.

Das Original-Ölgemälde hängt im Karbener Museum. Es ist auch die Vorlage für die Sonderbriefmarke Robert Blum, auf die Herzfeldt besonders stolz ist. Ironischerweise hat dies die österreichische Post möglich gemacht, denn sie bietet den individualisierten Briefmarken-Service „Meine Marke“ an. So hat sich Herzfeldt das Copyright für eine in Österreich gültige Robert-Blum-Gedächtnismarke im Wert von 55 Cent sichern lassen und vertreibt sie exklusiv. „Abgestempelt wird sie genau am 10. November“, sagt er, wer sie haben wolle, könne sie bei ihm bestellen zum Preis von vier Euro. „Ein Sponsorenpreis“, beeilt sich Hertzfeld zu sagen, denn die Herausgeber der Petterweiler Geschichtsblätter wollen mit den drei Werbeträgern ihr „Historisches Seminar“ im Herbst finanzieren.

Vor dem Robert-Blum-Gedenkstein in der gleichnamigen Grünanlage präsentierte Herzfeldt Stoffbeutel, Becher und Briefmarke. Nicht weit davon hielt Blum im Juni 1848 seine „Wiesenrede“, vermutlich eingeladen von dem ortsansässigen Pfarrer Heinrich Christian Flick, der gerade eine lange Haftzeit wegen Hochverrats und aufrührerischer Umtriebe hinter sich hatte.

Der Steinobelisk wurde ein Jahr nach Blums Tod in Petterweil aufgestellt und erlebte ein wechselvolles Schicksal. Wiederholt wurde er auf Anordnung der Obrigkeit abgebaut und immer wieder dann aufgestellt, wenn der Volkswillen erstarkte. Finanziert wurde er aus Spendengeldern, die überall in der Umgebung gesammelt wurden. So kamen damals 28 Gulden und 6 Kreuzer auf einer Veranstaltung des Offenbacher Liederkranz’ zusammen. „Damit unsere Nachkommen noch sehen, wie die lebende Generation ihre Volksmänner zu ehren und zu schätzen wusste“. Wer das Andenken an Blum lebendig halten möchte, ist mit insgesamt 13,69 Euro dabei: Der Robert Blum-Becher kostet acht Euro, die Briefmarke vier Euro und der Stoffbeutel 1,69 Euro.

Bestelladresse für die Blum-Werbeträger: Claus-Dieter Herzfeldt, Telefon (0 60 39) 28 94 oder E-Mail herzfeldt@web.de. Mehr Infos über die Petterweiler Geschichtsblätter im Internet unter www.pw-gesch-bl.de