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Radwege in Planung

Neue Lösungsvorschläge für zwei Routen nach Bad Vilbel

Üble Schlaglochpiste: Seit Jahren fordern Radfahrer den Ausbau des Pappelweges zwischen dem Gewerbegebiet Klein-Karben und Dortelweil. Doch die Bad Vilbeler zieren sich, wollen nicht noch mehr Autos auf dem Schleichweg. Deshalb machen sie nun einen Gegenvorschlag. Foto: den
Üble Schlaglochpiste: Seit Jahren fordern Radfahrer den Ausbau des Pappelweges zwischen dem Gewerbegebiet Klein-Karben und Dortelweil. Doch die Bad Vilbeler zieren sich, wollen nicht noch mehr Autos auf dem Schleichweg. Deshalb machen sie nun einen Gegenvorschlag. Foto: den

Das Radwegenetz zwischen den Karbener Stadtteilen und in die Nachbarorte soll noch deutlich enger geknüpft werden. Bei zwei Projekten tut sich nach langer Zeit wieder etwas. Unter anderem mit einem Vorschlag aus Bad Vilbel – der prompt für Protest sorgt. Alle aktuellen Projekte im Überblick.

Klein-Karben–Dortelweil: Seit Jahren fordern die Karbener, den holprigen Pappelweg (seit geraumer Zeit auch ohne Pappeln) zwischen Dortelweil und dem Gewerbegebiet Klein-Karben als schnelle Verbindung zwischen Karben und Bad Vilbel auszubauen. Während die Karbener die 200 Meter in ihrer Gemarkung längst ausgebaut haben, scheuen die Bad Vilbeler davor zurück. Sie befürchten, die Strecke könnte von noch mehr Autofahrern als Schleichweg genutzt werden.
Nun kommt aus dem Bad Vilbeler Rathaus eine neue Idee: Statt den Pappelweg auszubauen, könnte ein Feldweg bis zum Niddaradweg verlängert werden, der vom Pappelweg aus bereits Richtung Nidda-Aue führt. Nur 200 Meter Neubau wären dafür nötig, Bad Vilbel würde die Baukosten übernehmen, erklärt Karbens Bürgermeister. Doch der Vorschlag stößt bei Radfahrern auf Skepsis (siehe „Alternative zu Pappelweg“).

2 Kloppenheim–Petterweil: Bisher klafft eine Lücke in der Verbindung zwischen den Nachbarstädten Karben und Bad Homburg. Bis hinter der Baumschule in Kloppenheim führt ein asphaltierter Weg, ebenso ist die Lücke zwischen der Siedlung Eckhardsgraben und Ober-Erlenbach schon geschlossen.

Die Planung für den Abschnitt zwischen den beiden Teilstücken hatte sich immer wieder verzögert, weil die Stadt nicht so einfach an die Grundstücke herankam. Nun aber stehe das Projekt für die nächste Zeit an, kündigt Rahn an. Die Fördermittel des Landes stünden auch schon bereit.

3 Kloppenheim–Nieder-Erlenbach: Einer der jüngsten Lückenschlüsse ist vor einigen Wochen erfolgt. Radfahrer können nun über einen befestigten Weg in Verlängerung der Straße Am Schloss und dann parallel zur B 3 hinauf zum Weg fahren, der Richtung Geleitsweg führt. Auch die letzten 150 Meter am Ortsrand sollen laut Rahn dieses Jahr noch asphaltiert werden. So ist eine bequeme Verbindung nach Nieder-Erlenbach entstanden sowie zwischen dem „oberen“ Kloppenheim und dem „oberen“ Dortelweil.

4 Rendel-Gronau: Der gordische Knoten scheint nach vielen Jahren des Diskutierens endlich durchschlagen zu sein! In einem Abstimmungsgespräch mit Landrat Joachim Arnold (SPD) haben sich Karben, Bad Vilbel und der Kreis nach Angaben von Bürgermeister Rahn auf eine Trassenführung für den Radweg zwischen Rendel und Gronau geeinigt. Zwischen Rendel und der Scharmühle sollen Feldwege ausgebaut werden, von der Scharmühle bis Gronau ein neuer Radweg neben der schmalen Kreisstraße gebaut werden.
Die Hälfte der Kosten wolle der Kreis tragen, die andere Hälfte sollten sich die beiden Städte teilen. „Ein Grundstück fehlt nur noch“, sagt Rahn. Er hofft auf Einsehen der Umweltschützer für diese Förderung umweltfreundlichen Verkehrs – denn Trasse entlang der Straße führt am Rand des Naturschutzgebietes entlang.

5 Burg-Gräfenrode–Ilbenstadt: Der Weg ist frei für den Bau der Verbindung zwischen Karben und Niddatal im kommenden Jahr. Immer wieder war das Projekt verzögert worden, unter anderem weil das Land ihm zwischenzeitlich nur eine geringe Priorität eingeräumt hatte. Der Weg soll parallel zur Landesstraße entstehen. Nur mit viel Mühe bekamen die beiden Städte das Okay und das Geld. Zuletzt musste noch untersucht werden, ob Hamster direkt neben der vielbefahrenen Straße leben. Das tun sie nicht, sei das Ergebnis, erklärt Bürgermeister Rahn nun erleichtert.

6 Petterweil–Rodheim: Für diese Verbindung zwischen Karben und Rosbach stehen ebenso schon die Fördergelder bereit. Nicht neben der Landesstraßen soll der Radweg entstehen, sondern der Feldweg zwischen dem VfB-Sportplatz in Petterweil und der Sportallee Rodheim soll ausgebaut werden. „Der Ausbau von Feldwegen führt oft zu Konflikten, weil einige Radfahrer denken, dass es ein reiner Radweg ist“, moniert SPD-Fraktionsvize Ralf Schreyer. „Da ist mehr Rücksichtnahme nötig“, merkt FDP-Stadtverordneter Oliver Feyl an.

7 Groß-Karben–Heldenbergen: Erstmals soll es zwischen Karben und Nidderau einen direkten und durchgehenden Radweg geben. Er wird derzeit gebaut als Teil des Ausbaus der Kreisstraße zwischen Groß-Karben und Heldenbergen. Dabei verläuft der Radweg von Heldenbergen her bis in den Klein-Karbener Wald parallel zur Kreisstraße und wird dort 2,25 Meter breit, erklärt Erster Stadtrat Friedrich Schwaab (CDU).
In Höhe des Trimm-Dich-Pfades zweigt er ab und führt via Waldhohlweg zum Karbener Weg. Der Waldhohlweg wird dafür ausgebaut und künftig ein kombinierter Rad-/Geh- und Wirtschaftweg sein.

Karben–Nieder-Wöllstadt: Das war eine große Überraschung vor nicht einmal einem Monat: Zwischen den Nachbarorten will das Land entlang der B3 ebenfalls einen Radweg bauen (die FNP berichtete). Das hatte Bürgermeister Adrian Roskoni (parteilos) angekündigt. Allerdings soll die 2,5 Meter breite Asphaltstrecke erst „um 2021 herum“ entstehen.
Die Wöllstädter haben sich bereits für einen Weg direkt neben der Bundesstraße entschieden und gegen einen Zickzack-Verlauf durch die Felder auf vorhandenen Wirtschaftswegen. In Karben hat man laut Rahn die gleiche Präferenz. (den)