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Rahn reißt Hierarchien ein – Verwaltung wird umstrukturiert in vier Bereiche mit geringeren Kosten statt vieler Ämter

Karben. 100 000 Euro will Karbens neuer Bürgermeister Guido Rahn (CDU) jährlich im Rathaus einsparen. Dafür eliminiert er Doppelstrukturen, kappt Hierarchien – und verspricht mehr Service für die Bürger.

An die Abkürzung KIM werden sich die Karbener ab Januar gewöhnen müssen. Die drei Buchstaben stehen für „Kommunales Immobilien-Management“.

So soll der neue Eigenbetrieb der Stadt nach dem Willen des seit April amtierenden Bürgermeisters Guido Rahn (CDU) heißen. Dieser will den Umbau im Rathaus für die Bürger spürbar machen. Um alle 30 öffentlichen Gebäude in der Stadt soll sich KIM kümmern – von Vermietung und Verpachtung bis zu Reinigung und Hausmeisterdiensten. Bislang ist das auf das Liegenschaftsamt und die Wohnungsbaugesellschaft Wobau verteilt. „Und keiner weiß so ganz genau, um welche Liegenschaft sich wer nun kümmert“, berichtet Rahn.

Ja: Selbst 30 Hektar städtischer Ackerfläche seien im Hin und Her zwischen Umwelt- und Liegenschaftsamt unter der bisherigen rot-grünen Rathausführung einfach aus den Akten verschwunden. „Wir ermitteln gerade, welche das sind und wo sie liegen.“

Rahn will nun Wobau und Liegenschaftsamt zusammenfassen, zusätzlich die für die Instandhaltung nötigen Mitarbeiter eingliedern: Hausmeister und die beiden Maler, die derzeit im Bauhof arbeiten, dort oft fachfremd zum Rasenmähen eingesetzt werden. Mieter müssten nicht mehr je nach Anliegen das eine oder andere Amt anrufen, sondern hätten einen zentralen Ansprechpartner. „Bisher war das viel zu kompliziert“, findet Rahn. Knapp 30 Mitarbeiter kümmern sich künftig um die Sporthallen, Kindergärten, Feuerwehr-, Bürger- und Rathäuser.

Daneben sollen der Bauhof und das dreiköpfige Umweltamt in den Stadtwerken aufgehen; Fuhrparke, Werkstätten und Grünpflegegruppen gemeinsam schlagkräftiger werden. „Es wird kostengünstiger, weil wir effektiver arbeiten und sparsamer wirtschaften können“, erläutert der Rathauschef. Nicht bei der Leistung solle dabei gespart werden, sondern beim Verwaltungspersonal: Bisher leistet sich die 23 000-Einwohner-Stadt fünf Fachbereiche mit 21 Fachdiensten und Eigenbetrieben. Künftig sollen vier Bereiche bleiben: die Verwaltung im engeren Sinn und der Bereich Kinder/Jugend/Kultur mit je 70 Mitarbeitern, dazu Stadtwerke mit 50 und der Immobilienbereich mit rund 30 Mitarbeitern. Sparen will Rahn in der Leitungsebene: Binnen fünf Jahren gehen ohnehin sechs Fachdienstleiter in Pension. Ihre Positionen will der Bürgermeister nicht wiederbesetzen – anders als auf der Arbeitsebene. Dort solle mit den frei gewordenen Kapazitäten eine bessere Leistung erbracht werden. So bei der Grünpflege: „Dort wurde bisher meist nur auf Beschwerden reagiert“, erklärt Rahn. Ab 2011 werde nach einem ausgeklügelten Pflegeplan gearbeitet. „Vom System her dürfte es dann gar keine Beschwerden geben.“ (den)