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Rocker mit viel Gefühl und Ehrgeiz – Die Karbener Band „Dünengras“ tritt mit deutschen Songs erfolgreich auf

Karben. Durch die gemeinsame Musik seien sie Freunde geworden, erzählen Lars, Philipp, Moritz und Paul. Die Jungs aus Karben werden beim Musikmachen von ihren Elternhäusern und der Kirchengemeinde Sankt Bardo unterstützt.

Sie singen von der Anmache in der Kneipe, fehlender Zärtlichkeit, nervenden Mitmenschen und von anderen Themen, die ihre Generation bewegen. Lars Beier (16), Philipp Boß (16) sowie die Brüder Moritz (20) und Paul (17) Herrmann haben sich vor zwei Jahren zur Band „Dünengras“ zusammengefunden; kennen gelernt haben sie sich über die Stadtkapelle Karben sowie über Schulorchester der Kurt-Schumacher-Schule.

Moritz ist der Leadsänger und spielt Gitarre, Paul singt Backvocals und sitzt am Schlagzeug, während Lars Bass und Philipp Gitarre spielen. Sie seien froh darüber, einmal wöchentlich in den Kellerräumen der katholischen Sankt-Bardo-Kirche in Petterweil – wo Paul und Moritz als Messdiener tätig waren – proben zu dürfen.

Ihr Vater spielt Gitarre, berichten Paul und Moritz. „Da war es ganz normal, dass wir schon mit fünf, sechs Jahren auch damit angefangen haben.“ Moritz erinnert sich, ein Schlagzeug-Set aus Plastik geschenkt bekommen zu haben. Lars spielt in der Stadtkapelle.

„In unseren Texten reflektieren wir das Leben.“ Sie spielten keine Songs von anderen Gruppen nach. „Ich habe gern mit Sprache zu tun“, erklärt Moritz, der für das Liederschreiben zuständig ist. Erste Ideen zu neuen Texten schickt er per E-Mail an die Freunde, die dann ihre Kommentare dazu geben.

„Uns kommt es nicht darauf an, Geschichten mit einem Anfang und einem Ende zu erzählen. Vielmehr greifen wir in unseren Liedern Gefühle oder Momente auf“, sagen die Vier. In „Du bist nie da“ singen sie von der Unsicherheit, die nicht nur junge Männer beim Gedanken daran befällt, wie man der angehimmelten Frau näher kommen kann. Im „Umweltsong“ greifen sie den Klimawandel auf, und in „Ricco“ erzählen sie von der Begegnung mit einem Obdachlosen. Was Lars, Philipp, Moritz und Paul zu sagen haben, erzählen sie in deutscher Sprache. „Früher haben wir mal Englisch gesungen. Doch die Leute sollen verstehen, was wir singen, es soll bei ihnen ankommen.“ Allen Vier ist das Musikmachen wichtig, doch sie arbeiten auch an einer existenzsichernden Ausbildung. So absolviert Moritz eine Lehre zum Bankkaufmann, die anderen gehen auf Gymnasien.

In Karben sind sie bereits mehrfach beim „Endless Summer“ im Jukuz aufgetreten. Zudem gab es schon mehrere Auftritte in der Frankfurter „Batschkapp“. Mit Erfolg haben sie an diversen Wettbewerben teilgenommen. So erzielten sie den ersten Platz beim Friedrichsdorfer Bandcontest im Mai 2009. „Das erhöht die Chance, bekannt zu werden“, sagen Lars, Philipp, Moritz und Paul. „Wir sind ehrgeizig und wollen mal groß rauskommen“, zeigen sich die Jungs beim Blick in die Zukunft wenig bescheiden. (kre)