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Schnuppern ist erlaubt

Bei der Bezirkstierschau kommen sich Zwei- und Vierbeiner auf Augenhöhe näher

Der kleine Mann mit der grünen Plastikbrille setzte auf das richtige Pferd, es hielt still und ließ sich die Streicheleinheiten des Buben ruhig gefallen. Foto: Hirschmann
Der kleine Mann mit der grünen Plastikbrille setzte auf das richtige Pferd, es hielt still und ließ sich die Streicheleinheiten des Buben ruhig gefallen. Foto: Hirschmann

Mit dem Dienstag sticht der Bad Vilbeler Markt auch die größeren Volksfeste der Region aus.

 

Bad Vilbel. Mit der alljährlichen Bezirkstierschau in Bad Vilbel können weder Dippemess noch andere große Volksfeste in der Region mithalten. Während es dort bestenfalls die Brauereipferde des Binding-Zugs zu sehen gibt, geben sich beim Vilbeler Markt edle Warmblutpferde wie starke Kaltblüter, springlebendige Fohlen und Ponnys „die Ehre“. Auch stoisch vor sich hinkauende Kühe, stolze Zuchtbullen, meckernde Ziegen, scheue Schafe und hungrige Ferkel sind hinter ihren Gattern zu bewundern oder strecken neugierig ihre Köpfe über den Zaun, um zu schnuppern und gestreichelt zu werden.

Mal zahm, mal bockig

Später sind sie dann auch bei den Vorführungen vor den strengen Augen der Juroren in Bewegung zu begutachten. Da traben die Pferde elegant vorbei, während die zentnerschweren Zuchtstiere gravitätisch einherschreiten. Selbst die gehörnten Ziegenböcke geben sich lammfromm, nur den Ponnys ist anzumerken, dass sie gerne größere Sprünge machen würden, wenn man sie denn ließe.

Etwas bockig zeigten sich dagegen einige Kälbchen, als sie von den Kindern der Züchter geführt, auf dem grünen Laufsteg der Wiese einige Runden drehen sollten.

Während die Juroren per Mikrofon von „etwas zu viel Halsung“, „markantem Rahmen“, „prägnanter Bemuskelung“ und anderen Züchtungsmerkmalen schwärmen, ist dies den meisten Besuchern ziemlich egal. Sie sind vielmehr von der Zutraulichkeit begeistert und den Möglichkeiten zum direkten Kontakt mit den Tieren, die im Alltag kaum noch bestehen. Lob bekamen die Landwirte und Züchter nicht nur von den Juroren, sondern auch von Bürgermeister und Moderator Thomas Stöhr. Sie alle bedankten sich für die Mühen der Bauernfamilien, die ihre Tiere bereits in aller Frühe zum Festgelände transportiert, für die Vorführungen gewaschen und laufstegmäßig aufgehübscht haben.

Das Wetter und der Zeitpunkt waren am Dienstag für die Bezirkstierschau aber auch geradezu ideal. Es war nicht brütend heiß, aus dem Urlaub sind die meisten bereits zurück und es sind diese Woche noch Ferien – beste Bedingungen also für einen Familienausflug zum Vilbeler Markt und zur Tierschau.