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Sehenswertes rund um Rendel

Bürgermeister Guido Rahn und die ev. Pfarrerin Nadia Burgdorf bedanken sich vor der neuen Tafel bei dem Initiator Stephan Kuger. Foto: Niehoff
Bürgermeister Guido Rahn und die ev. Pfarrerin Nadia Burgdorf bedanken sich vor der neuen Tafel bei dem Initiator Stephan Kuger. Foto: Niehoff

Karben. Rendel ist im Jahr seines 1250-jährigen Bestehens um ein Freizeit- und Heimatkundeangebot reicher. Kürzlich am Sonntag ist der vierte Gemeindespuren-Rundweg gemeinsam erwandert worden.
Trotz sehr wechselhaften Wetters mit zeitweise heftigen Regenschauern wollten mehr als 40 Rendeler Bürger die Einweihung des vierten Gemeindespuren-Rundganges als Teil des Dorfjubiläums »1250 Jahre Rendel – Ein Jahr Vielfalt« miterleben. Die feierliche Enthüllung der roten Tafel für den vierten Gemeindespuren-Rundweg »Gemarkung« am Aufgang zur evangelischen Kirche in Rendel, die zuvor noch mit einem Tuch verhüllt war, übernahmen Bürgermeister Guido Rahn (CDU) und die evangelische Pfarrerin Nadia Burgdorf.
Zuvor hatte Stephan Kuger, er hat zusammen mit dem evangelischen Pfarrer Konrad Schulz das Projekt Gemeindespuren-Rundweg im Jahr 2013 ins Leben gerufen, die rund 40 Bürger über den vierten Rundweg informiert. Während die drei bisherigen Routen die Bereiche »Wasserläufe in Rendel« (Rundweg 1), die längst vergessenen »Ortsbefestigungen« (Rundweg 2) und die »Baudenkmäler« (Rundweg 3) zum Thema hatten, drehte es sich beim vierten Weg alles um die Spuren entlang der Rendeler Gemarkungsgrenze.
Vom nördlichen Waldrand bis zur Nidder im Süden und von der östlichen »grünen Römerstraße« auf dem Höhenrücken vor Büdesheim bis fast zur Nidda im Westen reicht Rendel. Grenzen gibt es zu Gronau, Nieder- und Oberdorfelden sowie Klein-Karben, informiert die neue Tafel. Da heißt es, dass entlang des rund 15 Kilometer langen Gemarkungsrundweges sich kaum bekannte Kleinode befinden. Und dies beidseitig der Grenze. Darunter Mühlen, eine Wasserburgruine und ein ehemaliges Römerlager. Wenig bekannt, so ein weiterer Hinweis, ist auch die Tatsache, dass Rendel zusammen mit Niederdorfelden einen Angelverein an der Nidder beheimatet, mit Gronau eine Mühle und ein Naturschutzgebiet teilt und der einzige Wald am Scharmühlbach auf Rendeler Gemarkung liegt.
Rendeler spenden
für Schilder

Kuger, von Beruf Architekt, hat all diese Sachen in seiner Freizeit zusammengetragen und die Karte dazu entworfen. »Mir macht das einfach Spaß. Und es ist doch schön, wenn man Mitmenschen Dinge vor Augen führen kann, an denen sie ansonsten möglicherweise bisher ahnungslos vorbeigelaufen sind.«
Kuger, der sich in der evangelischen Kirche engagiert, tut dies alles aus eigenem Antrieb. Darauf hat auch Bürgermeister Rahn hingewiesen. »Diese vier Rundwege sind allein aus Stephan Kugers Eigeninitiative heraus entstanden. Andere kommen mit solchen Ideen zum Rathaus und sagen ›mach doch mal‹. Nicht so Stephan Kuger.« Er habe nicht das Rathaus um finanzielle Unterstützung angegangen, sondern hat stattdessen Rendeler Bürger angesprochen und um Spenden geworben.
»Für mich war das selbstverständlich. Die Aktion kommt doch unserem Dorf und damit auch ganz Karben zugute. Deshalb habe ich auch gleich deutlich mehr als die reinen Materialkosten für das Schild gesponsert«, verrät die Stadtverordnete Laura Macho. Auch sie beteiligte sich mit ihrem Hund an der Wanderung entlang der Gemarkungsgrenze.
Ganz unbeteiligt sei die Stadt aber dann doch nicht geblieben. »Immerhin hat sie mir die Genehmigung zum Anbringen der 15 kleinen Tafel, die jeweils 15 mal 15 Zentimeter groß sind, gegeben und darüber hinaus auch noch das Befestigungsmaterial für die Schilder«, lobt Kuger.
Von Jürgen W. Niehoff