Veröffentlicht am

Wohnungsnot bei Feuerwehr

Die Schönecker Feuerwehr zog Bilanz über ihre Einsätze im Jahr 2023. Foto: Freiwillige Feuerwehr Schöneck
Die Schönecker Feuerwehr zog Bilanz über ihre Einsätze im Jahr 2023. Foto: Freiwillige Feuerwehr Schöneck

Schöneck. »Das Resümee des Jahres 2023 fällt überwiegend positiv aus«, bilanziert Feuerwehr-Pressesprecher Markus Mühlebach, zu Beginn der Jahreshauptversammlung der Frewilligen Feuerwehr Schöneck.
Außer vielen Feuerwehrangehörigen fanden auch Vertreterinnen und Vertreter der politischen Gremien auf Kommunal- und Kreisebene sowie der Brandschutzaufsicht des Main-Kinzig-Kreises ihren Weg in den Bürgertreff Kilianstädten.
Gemeindebrandinspektor Thomas Walter und sein Stellvertreter, Janik Ditzel, konnten auf ein ereignisreiches Jahr zurückblicken. Zum Jahresende waren 177 Einsätze zu verzeichnen. Im Vergleich zu 2022 (200) ein leichter Rückgang. Intensiv gefordert war die Feuerwehr Schöneck bei einem Unwetter im August. Hier galt es direkt nach Sturm und Regen sowie am Folgetag über 40-mal Hilfe für die Bürgerinnen und Bürger Schönecks zu leisten.
Aber auch überörtlich war die Feuerwehr Schöneck gefordert. Im Oktober zum Beispiel wurde sie zur Unterstützung der Feuerwehr Großkrotzenburg gerufen. Dort brannte ein landwirtschaftliches Anwesen.
Außer den Einsätzen kam auch die Aus- und Fortbildung nicht zu kurz. Zusätzlich zur wöchentlichen Ausbildung an den Standorten nahmen Angehörige der Feuerwehr Schöneck an 106 Lehrgängen auf Kreis- und Landesebene sowie bei anderen Hilfsorganisationen teil. Dies bedeutet, dass beinahe jedes der zum Stichtag 31. Dezember 114 aktiven Feuerwehrmitglieder eine externe Fortbildung besucht hatte.
Insgesamt nahm die Anzahl der aktiven Angehörigen in den drei Ortsteilen ab. Gestartet mit 118 Aktiven kamen zwar im Lauf des Jahres zehn Neumitglieder hinzu, vierzehn verließen die Feuerwehr jedoch im Laufe des Jahres.
»Wir sind eine Kommune im Speckgürtel Frankfurts und benötigen dringend bezahlbaren Wohnraum für junge Familien!«, appellierte Walter an die Kommunalpolitikerinnen und -politiker. Auslöser der Aufforderung sei der Hauptgrund für das Ausscheiden von 14 Feuerwehrangehörigen, nämlich ein Wohnortwechsel mangels entsprechender Möglichkeiten in Schöneck.
Tagesalarmsicherheit problematisch
Ein weiteres Problem stellt nach wie vor die Tagesalarmsicherheit in Schöneck dar. Zwischen 6 und 18 Uhr wird es immer schwieriger, ausreichend Personal für Einsätze bereitzuhalten. Eine Herausforderung, die nicht nur Schöneck betrifft und gegen welche die politisch Verantwortlichen und die Feuerwehr Schöneck schon seit Jahren ankämpfen.
Gemeindejugendfeuerwehrwart Julian Drischel konnte auf ein ruhiges Jahr zurückblicken. Außer den üblichen Ausbildungsveranstaltungen und Unternehmungen konnte die Jugendfeuerwehr im Ortsteil Büdesheim im Jahr 2023 ihr 60-jähriges Bestehen feiern. Da auch die Minifeuerwehr in Büdesheim im vergangenen Jahr auf zehn Jahre Kinderarbeit zurückblicken konnte, wurde ein gemeinsames Festwochenende gestaltet.
Ein weiteres Highlight war die Unterstützung der Jugendfeuerwehr Nidderau bei deren Berufsfeuerwehrtag. Bei einer Großübung stellte die Jugendfeuerwehr Schöneck Mimen und Übungsbeobachter.
Im Anschluss an Drischel berichtete Melanie Haas über das Jahr 2023 aus Sicht der drei Kinderfeuerwehrabteilungen in Schöneck. Mit 39 Mitgliedern in den drei Ortsteilen sind unsere Kleinsten personell gut aufgestellt und konnten im vergangenen Jahr insgesamt sieben Kinder an die Jugendfeuerwehr übergeben.
Den Berichtsteil schloss der Leiter der Brandschutzerziehung in Schöneck, Sascha Brey, ab.
Brey konnte auf ein ereignisreiches Jahr mit einigen Veranstaltungen in den Schönecker Kindertagesstätten und Schulen zurückblicken. Auch in Niederdorfelden unterstützen Feuerwehrleute aus Schöneck bei der Brandschutzerziehung.
Besonders hob er eine Initiative des Landes Hessen hervor. Sie bringt die Feuerwehren ganz gezielt in die dritten Klassen der Grundschulen, um dort Kinder für das Feuerwehrwesen zu begeistern.
Im Anschluss wandte sich Bürgermeisterin Cornelia Rück an die Feuerwehrangehörigen. In ihrer letzten Ansprache als Bürgermeisterin der Gemeinde Schöneck betonte sie die über die Jahre durchweg gute Zusammenarbeit zwischen Feuerwehr und Verwaltung. Alle Beteiligten hätten dabei nur ein Ziel verfolgt: Die Sicherheit der Bürgerinnen und Bürger in Schöneck. »Ich gehe mit zwei weinenden Augen!« so Rück, die im Juli ihr Amt an ihre Nachfolgerin übergibt. Eine gebührende Verabschiedung wird die Feuerwehr Schöneck im Rahmen des Familientags im September vornehmen.
Die Grußworte eröffnete Hugo Klein als Vertreter des verhinderten Landrats Thorsten Stolz. Für alle Fraktionen der Gemeindevertretung in Schöneck sprach der Gemeindevertretervorsitzende Klaus Ditzel. Er sprach Dank für die geleistete Arbeit aus. Die besondere Wertschätzung, welche der Feuerwehr entgegengebracht wird, zeige sich in den regelmäßigen Haushaltsberatungen: »Eine Streichung der Mittel für die Feuerwehr Schöneck sind kein Thema!«Den Höhepunkt und gleichzeitig Abschluss des offiziellen Teils des Abends bildeten die Übernahmen in die Einsatzabteilung. (zlp)