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Selbstbewusste Senioren

„Netzwerk Leben im Alter“ lädt für Samstag zu Workshops ins Haus der Begegnung ein

Sammeln Vorschläge und laden zur Veranstaltung am 29. Oktober ein (von links): Hannelore Lotz, Gabriele Scholz-Weinrich und Frédéric Lauscher. Foto: Sänger
Sammeln Vorschläge und laden zur Veranstaltung am 29. Oktober ein (von links): Hannelore Lotz, Gabriele Scholz-Weinrich und Frédéric Lauscher. Foto: Sänger

In Selbstbestimmung und Eigenverantwortung den dritten Lebensweg zu beschreiten, ist für viele Seniorinnen und Senioren eine Herausforderung. Hierauf Antworten finden will das „Netzwerk Leben im Alter“, das für Samstag, 29. Oktober, zu einer ganztägigen Veranstaltung ins Haus der Begegnung einlädt.

Bad Vilbel. Der Initiativkreis Leben im Alter wurde im Sommer vergangenen Jahres aus den Bereichen der Altenhilfe, dem Seniorenbeirat und dem Awo-Café „Kleeblatt“ gegründet. Die Fragestellung lautete: „Wie wollen wir eigentlich älter werden?“ Im Vordergrund standen nicht nur technische Fragen der Pflegedienste und der Altersfürsorge. Erfasst werden sollte das ganze Lebensumfeld älterer Menschen, Barrierefreiheit und Mobilität, Alltagskommunikation sowie Eigenverantwortung und Selbstbestimmung.

Die Zukunft gestalten

In dem ganztägigen Senioren-Workshop am Samstag seien nun Ideen, Beiträge und die Entwicklung von Perspektiven gefragt, „ein würdevolles Altern in der Quellenstadt zu ermöglichen“, erläutert Hannelore Lotz. Gemeinsam mit der Gerontologin Gabriele Scholz-Weinrich und dem Vorstandsvorsitzenden und Geschäftsführer des Frankfurter Verbandes für Alten und Behindertenhilfe, Frédéric Lauscher, wurde hierfür eigens ein Seniorenprojekt entwickelt.

In fünf Arbeitsgruppen sollen unter dem Leitspruch „Zukunft gestalten – ich mach mit“ Themen der Mobilität und Barrierefreiheit, der generationsübergreifenden Nachbarschaftshilfe und neue Wohnformen, Pflege und Fürsorge sowie die Selbstständigkeit im Alter erarbeitet werden. „Wir wollen nicht warten, bis andere uns was vorschreiben“, sagt Lotz.

Ihre Intention ist die „Selbstbestimmung als Anforderung an eine Bürgergesellschaft“. Dabei geht es Lotz „nicht um Kritik oder Handlungsanweisungen“. Gefragt sind „weitreichende Konzepte in die Zukunft gedacht“, sagt Lauscher mit Blick auf den demografischem Wandel. Das Älterwerden sei heute „vielschichtiger“, und der sogenannte „dritte Lebensabschnitt verlängert sich heute um rund 30 Jahre.“

Es entstehen „neue Bedarfsfragen im Alter“, ergänzt Gerontologin Scholz-Weinrich, die in der „Stadtentwicklung mit erfasst werden müssen. Rechtzeitige Weichenstellungen und Teilhabe von Seniorinnen und Senioren seien vonnöten, „aber keiner kann hierbei in eine Glaskugel schauen.“ Entscheidend sei jedoch die „Öffnung und Gestaltung von Wahlmöglichkeiten“.

Sorgendes Handeln

Etwa in generationenübergreifende Wohn- und Lebensformen, die im Alter eine „sorgende Gemeinschaft“ bilden, erläutert Lauscher, der auch Senioren-Wohngemeinschaften nicht ausschließt und ein „vernetztes Handeln und Mitverantwortung vieler vor Ort“ befürwortet. „Dazu gehören auch Fragen der Mobilität und der Barrierefreiheit.“ Desgleichen auch im kulturellen Rahmen.

„Wir wollen diese Themen systematisch aufarbeiten“, sagt Lotz, und dann „auf professionellen Ebenen weitertragen.“ Dies ebenfalls in der Politik, mit der Aufforderung, „wie das auch in Bad Vilbel in Zukunft geschehen kann“. Erster Ansprechpartner hierfür ist denn auch Bürgermeister Thomas Stöhr (CDU), der die Schirmherrschaft für diese Veranstaltung übernommen hat.


Die Veranstaltung „Zukunft gestalten – ich mach mit“ findet am Samstag, 29. Oktober, von 10 bis 15 Uhr im Haus der Begegnung, Marktplatz 2, statt. Gegen 12 Uhr ist eine Mittagspause mit einem Imbiss vorgesehen. Das Veranstaltungsende ist mit einer Zusammenfassung der Beiträge um 14.30 Uhr vorgesehen. Die Teilnahme ist kostenfrei.