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Sicher fahren auf dem Pedelec

Helm und eigenes Fahrrad – das waren die Voraussetzungen für die Teilnahme am Pedelec-Training. Foto: Kauer
Helm und eigenes Fahrrad – das waren die Voraussetzungen für die Teilnahme am Pedelec-Training. Foto: Kauer

Bad Vilbel. (cka) Der Seniorenbeirat hatte zu einem Pedelec-Training für Seniorinnen und Senioren eingeladen – und die Interessierten kamen. Pedelecs – umgangssprachlich als E-Bikes bezeichnet – sind Fahrräder mit einem Motor, der eine maximale Höchstgeschwindigkeit von 25 Kilometer pro Stunde unterstützt.
Medienberichte, wonach bei einem Drittel der Unfälle mit Pedelecs in Deutschland ältere Radelnde beteiligt waren, seien der Anlass gewesen, ein solches Training zu veranstalten, sagte Margit Wiegand, Mitglied des Seniorenbeirats und Organisatorin. Sie freute sich über die 16 Teilnehmenden – überwiegend Frauen – die zum Verkehrsübungsplatz am Ritterweiher gekommen waren. Und die Ausstattung mit Regenhosen und -jacken sowie mit Helmschutz zeigte: Fahrradfahren ist auch bei regnerischem Wetter gut möglich.
Die Erwartung an das Training war bei fast allen Teilnehmern die gleiche: sicherer werden beim Fahren mit Motor. Einige hatten auch das Gefühl, das Pedelec, das deutlich schwerer als ein »Biofahrrad« ist und durch den Motor mehr Funktionen hat, nicht richtig im Griff zu haben.
Erwartungen, die Elfriede Pfannkuche im Laufe des Trainings erfüllen konnte. Sie ist vom Verband der Radfahrlehrer zertifizierte Radfahrlehrerin mit eigenem Kursangebot. Sie begann mit den Grundlagen des sicheren Radelns: dem Sitz des Helmes und der Kleidung. »Den Helm aufsetzen, festdrehen und darauf achten, dass er tief in der Stirn sitzt. Die Riemen müssen sich gut um die Ohren und ums Kinn legen«, führte sie vor. Und prompt saßen einige Helme ganz anders auf den Köpfen der Teilnehmenden. Bei der Kleidung sei darauf zu achten, dass sie insbesondere im Winter hell und leuchtend ist, dass sie körpernah sitzt und Jacken geschlossen sind – um nirgendwo hängen zu bleiben.
Nach einem kurzen Check, ob bei allen die Sattelhöhe stimmt, heißt: ungefähr auf Höhe des Hüftknochens ist, stand das richtige Aufsteigen auf dem Programm: Bremsen ziehen, aufs Pedal gehen, Bremsen lösen und losfahren. Der erste Aha-Moment für die Radlerinnen und Radler, denn an die Bremsen hatte bisher niemand beim Aufsteigen gedacht. Beim Absteigen heißt es dann »Bremse lösen, Hintern aus dem Sattel und absteigen«, wie Elfriede Pfannkuche erklärte. »Und beim Stehen immer einen Fuß auf dem Boden und einen auf dem Pedal haben«.
So gerüstet, ging es ans Kurvenfahren in der Spur. »Einige wackeln oder gucken etwas angestrengt«, stellte Elfriede Pfannkuche fest, hatte aber auch Tipps, die dagegen helfen: »Der Lenker ist zum Lenken da und der Schwerpunkt ist im Sattel. In der Kurve nicht geradeaus schauen, sondern dorthin, wohin man möchte, und in Kurven immer durchtreten.« Wie hilfreich diese Tipps waren, zeigten die Teilnehmenden nicht nur durch ihre sicherere Fahrweise, sondern sie stellten auch fest, dass die Haltung auf dem Fahrrad viel ausmacht und das Radeln fast von selbst geht, wenn man dies alles beherzige.
Nach zwei Stunden Pedelec-Training waren alle zufrieden: die Seniorinnen und Senioren, die »ganz viel gelernt und mitgenommen« hatten, und auch die Trainerin. »Es ist schön, zu sehen, dass es gleich wirkt«, freute sich Elfriede Pfannkuche. Denn besonderen Spaß mache das Fahrradfahren, wenn man es beherrsche.
Auch Organisatorin Margit Wiegand freute sich über den Erfolg des Pedelec-Trainings: eine Trainerin, die auf individuelle Fragen eingeht, zufriedene Teilnehmende und ein schöner Übungsplatz mitten in der Natur. »Und im Zweifelsfall sparen die Krankenkassen Geld, wenn die Leute sicherer sind beim Radeln«, merkte sie augenzwinkernd an. Gute Gründe, das Pedelec-Training künftig regelmäßig durchzuführen, wie es der Seniorenbeirat plant.