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Skaterszene wiederbeleben

Schon bei der Eröffnung des neuen Skateparks »Mulde« in Bad Vilbel fahren viele Kinder und Jugendliche auf den Attraktionen. Der Skatepool ist eines der großen Highlights der Anlage. Foto: Thomas Peters
Schon bei der Eröffnung des neuen Skateparks »Mulde« in Bad Vilbel fahren viele Kinder und Jugendliche auf den Attraktionen. Der Skatepool ist eines der großen Highlights der Anlage. Foto: Thomas Peters

Bad Vilbel. Bad Vilbel hat einen neuen Skatepark. Schon bei der Eröffnung am Donnerstag probieren Kinder und Jugendliche die neue Anlage aus und zeigen ihr Können. Eine der Attraktionen ist deutschlandweit nur selten anzutreffen.
Die Sonne scheint, Musik läuft über eine portable Box. Kinder fahren mit Skateboards, kleinen Fahrrädern und Rollern über den Skatepark. Einige machen schon kleine Sprünge oder Tricks mit dem Lenkrad. Der Skatepark »Mulde« ist am Donnerstagnachmittag in Bad Vilbel eröffnet worden. Er soll die Skaterszene wiederbeleben.
Bürgermeister Sebastian Wysocki spricht von einer Investition mit Weitblick. 750 000 Euro kostete der neue Skatepark im Burgpark. Neben 850 Quadratmeter Skatefläche kommen ein Willkommens- und Aufenthaltsbereich sowie neue Wegeflächen hinzu. Verbaut wurden dabei 550 Tonnen Beton. Das Geld kam aus diversen Fördermitteln, unter anderem auch aus Fördermitteln des Hessentags. »Ein Beweis dafür, dass Großveranstaltungen auch nachhaltig wirken können«, sagte er bei der Eröffnung. Zwei Drittel stammen aus Bundes- und Landesmitteln des Programms »Lebendige Zentren.«
2021 brachte Johannes Wicht, Inhaber der Fahrradwerkstatt »Wheelspin« und Mitarbeiter im Jugendzentrum, eine Petition ins Rollen, um den Skatepark zu bauen. »Die Skaterszene in Bad Vilbel war lange tot«, sagt Wicht. Mit dem Projekt will er sie wiederbeleben und einen Treffpunkt für die Jugend gestalten.
Wichtig war den Initiatoren rund um Wicht der Name »Mulde« für den Park. Früher gab es an derselben Stelle eine Senke, die von Bad Vilbelern schon seit Jahren »Mulde« genannt wurde. »Der Name war und bleibt Tradition. Jeder kennt ihn, und uns war wichtig, dass das so bleibt«, sagt Wicht.
Für Profis und
Einsteiger

Der Skatepark gliedert sich in drei Bereiche: einen Bowl-Bereich, der mit verschiedenen Niveaus und Rundungen Geschicklichkeit fördern soll, einen Speed- und Sprungbereich mit hoher Rampendichte und einen Street-Line-Bereich mit Treppen, Kanten und Geländern – sogenannten Rails.
Ein Highlight, das die Baufirma Yamamoto Living Ramps eingebaut hat, ist der Skatepool, ein eingelassenes Becken. Von diesen gibt es mehrere Formen. In Bad Vilbel entspricht er der amerikanischen Ur-Form. »Sie ist in Deutschland sehr selten und anspruchsvoll für Skater«, sagt Wicht. Er hofft, dass durch den Pool auch Skater aus anderen Ortschaften nach Bad Vilbel kommen, um ihr Können zu testen.
Viel los bei
der Eröffnung

Aber der Skatepark soll nicht nur für Profis, sondern auch für Anfänger und Kinder geeignet sein. So sind die Geländer und Rampen niedrig angesetzt, sodass Skater nicht erst hohe Sprünge lernen müssen, um die Attraktionen zu nutzen. Profis können sich gleichzeitig an den hohen Rampen versuchen und Tricks üben. »Ich bin sehr zufrieden damit, wie der Park gestaltet wurde«, sagt Wicht. Neben dem Skatepark wurde zudem ein Basketballplatz eingerichtet. Eine Lärmschutzwand ist multifunktional und gleichzeitig eine Boulderwand. Der Skatepark wird auch auf dem Hessentag eine Rolle spielen. Hier soll es unter anderem Wettbewerbe, Graffiti- und Fahrrad-Workshops geben. Außer- dem wird ein Jugendmobil Equipment wie zum Beispiel Skateboards anbieten, damit Besucher den Skatepark während der zehn Tage nutzen können.
Ein wichtiges Anliegen beim Park ist den Verantwortlichen zudem, die Jugendlichen aktiv mit einzubinden. So sollen laut Thomas Kahler, Fachdienstleiter Kinder- und Jugendbüro, Jugendliche bei der Pflege mithelfen und dazu beitragen, dass der Park in Schuss bleibt. Er soll den Menschen in Bad Vilbel für Generationen erhalten bleiben.
Schon bei der Eröffnung ist der Skatepark gut besucht, und viele Kinder waren auf Boards und Rollern unterwegs. »So viel war hier noch nie los. Es hat sich gelohnt, dafür zu kämpfen«, sagt Wicht. Er selbst ist auch begeisterter Skater, wollte bei der Eröffnung aber den Kindern und Jugendlichen den Vortritt lassen. »Ich werde in den nächsten Tagen wieder etwas üben.«
Von Thomas Peters