Veröffentlicht am

Sorgen um Nachwuchs – Werbeaktion, weil sich zu wenige in der Schülervertretung engagieren wollen

Karben. Dass sie erst ein halbes Schuljahr lang im Amt sind, merkt man den Aktiven der Schülervertretung (SV) an der Kurt-Schumacher-Schule (KSS) nicht an. Eine ganze Reihe von Projekten steht auf der Vorstandssitzung an.

Ganz oben: „Wir wollen die Aktion ,Schule ohne Rassismus‘ als Aktion von Schülern für Schüler auf den Weg bringen“, erklärt Elftklässlerin Maja Neidhart (16). Schüler und Lehrer sollten sich zu Toleranz verpflichten. „Wir sind eine Multikulti-Schule, da soll niemand ausgegrenzt werden.“

Aus der Runde kommt Nicken. „Es ist wichtig darauf aufmerksam zu machen, wie so etwas im Kleinen schon anfängt“, sagt der Vizeschulsprecher, Abiturient Simon Scheibel (19). Trotz des Abistress’ läuft die SV-Arbeit auf Hochtouren.

Kein Wunder. Erst im Januar wählten die Schüler ihre Vertreter. „Es wollte sich zunächst niemand engagieren“, erklärt Abiturientin Jana Müller (20). Sie stammt als Einzige aus der vorigen SV. Zuvor hatte es einen Generationenwechsel gegeben, als fast alle Aktiven die Schule verließen.

„Es ist schon ärgerlich, dass ein halbes Jahr verloren ging“, sagt Oberstufensprecher Baris Akcos aus der Klasse zwölf. Daraus will die SV lernen: Zwar gehen diesmal nur wenige Aktive ab, die anderen wollen weitermachen. Vorsichtshalber wollen alle in den letzten Wochen des Schuljahres durch alle Klassen tingeln und für die SV werben. „Niemand muss gleich als Schulsprecher durchstarten“, sagt Jana Müller. Wenngleich Albrecht Gauterin das so machte. „Es sind aber alles Leute hier, die schon immer eine große Klappe hatten“, räumt Jana ein und grinst. Das aber helfe: „Es gibt so viele Dinge, von denen man als Schüler gar nicht ahnt, dass man mitsprechen kann.“ So habe jede Klasse Anspruch auf eine SV-Stunde pro Woche. Die Schüler dürften in der Mittelstufe keine Hausaufgaben zum nächsten Tag erhalten, wenn Nachmittagsunterricht läuft. Das wüssten selbst viele Lehrer nicht.

Die Schüler sind mit fünf Stimmen in der Schulkonferenz vertreten und ihre Vertreter dürfen an den Lehrerkonferenzen teilnehmen. „Das können wir beraten, schnell die Meinung der Schüler wiedergeben und den Schülern aus der Konferenz berichten“, erklärt Schulsprecher Albrecht Gauterin (20) Und: Die Zusammenarbeit mit der Schulleitung sei „sehr positiv und konstruktiv“. (den)