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SPD kritisiert die Koalition: Die Flächenkürzungen sind hausgemacht

Karben. Die Karbener Sozialdemokraten machen die CDU/FWG/FDP-Koalition für die geplanten massiven Kürzungen bei Wohn- und Gewerbeflächen verantwortlich. Sie habe „mit Guido Rahn als CDU-Vertreter im Planungsverband kläglich versagt“, sagt der SPD-Sprecher Hans-Jürgen Kuhl.

Die Koalitionäre hätten den Flächenkatalog des SPD- und Grünendominierten Magistrats „rigoros zusammengestrichen“, erinnert er. Den Katalog hatte der Magistrat als Vorschlag für den Vorentwurf zum Regionalen Flächennutzungsplan vorgelegt. Er sah je 60 Hektar neue Wohn- und Gewerbeflächen vor, die bis 2020 erschlossen werden sollen, und damit ein Wachstum um 5000 Einwohner.

CDU, FWG und FDP hätten seinerzeit argumentiert, das sei nicht durchsetzbar, sagt Kuhl. „Dabei hatte die Koalition allerdings die Worte von Bürgermeister Roland Schulz (SPD) überhört, dass dieser Flächenkatalog auch als Verhandlungsmasse dienen sollte.“ In der Fachdebatte mit Stadtrat Gerd Rippen (Grüne) hatten die Parlamentarier den Magistratsentwurf deutlich verändert. Heraus kamen 30 Hektar neue Wohn- und 70 Hektar neue Gewerbegebiete, was ein „maßvolles Wachstum“ um 2500 Einwohner bringe, wie CDU-Fraktionschef Mario Beck sagte.

Kuhl kritisiert, dass die Koalition auch Flächen gestrichen habe, die bereits mit dem Planungsverband abgestimmt gewesen seien. „Diese Entwicklungsflächen wären für Karben sicher gewesen.“ Auf die Wohngebiete Okarben-West südlich des Rodheimer Weges und Groß-Karben-Nord westlich der Assenheimer Straße hätten CDU, FWG und FDP verzichtet, um in der Nachbarschaft wohnende, eigene Parteimitglieder „zu besänftigen“. Dagegen sehe der jetzige Planungsstand für Karben „kaum noch Entwicklungsmöglichkeiten“ vor. „Die Verantwortung dafür muss die Koalition übernehmen.“

Kuhl sieht als Grund für die Streichungen einen „Konflikt zwischen schwarz und schwarz“ beim Planungsverband, weil es im Interesse Frankfurts und Offenbachs sei, dass die Kommunen in der Region Entwicklungsflächen gestrichen bekämen, damit die beiden Städte stärker wachsen. (den)