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SPD: Schloss zu schnell verkauft – Nach Einsicht in die Akten wurden Hintergründe offenbart

Karben. Nach zwei Sitzungen mit Einsicht in die Akten zum Verkauf des Degenfeldschen Schlosses scheint klar: Fehler haben Karbens Stadtverordnete im Vorgehen von Stadtrat Otmar Stein (CDU) nicht feststellen können.

Das Vorgehen von Stein „wirkte nicht transparent“, erinnert Grünen-Fraktionschef Mario Schäfer an den Grund, warum seine Partei den Akteneinsichtsausschuss beantragt hatte. Durch die Akteneinsicht seien „die Hintergründe besser offenbar geworden“. Als Folge kündigt Schäfer an: „Wir werden Prozesse künftig anders begleiten.“

Gegen den Schlossverkauf habe die SPD nichts gehabt, erklärt SPD-Fraktionschef Thomas Görlich. Nachdem die beiden ernsthaft interessierten Bieter aber das gesamte Ensemble hätten kaufen wollen statt nur das Schloss, „hätten wir es gerne noch einmal komplett bei Immobilien-Scout eingestellt gesehen“.

Diese Kritik lässt Bürgermeister Guido Rahn (CDU) nicht durchgehen: „Das steht in keinem Protokoll, und sie haben keinen Antrag dazu gestellt“, wirft er der SPD vor. „Wir haben das diskutiert“, erinnert Görlich. „Schade, dass Sie das vergessen haben.“ Stein und die Koalition hätten das Schloss schnell verkaufen wollen. „Das war vielleicht etwas zu schnell“, sagt Görlich. Angesichts eines Verkaufs weit über dem von Gutachtern geschätzten Wert ist Stadtrat Stein „hochzufrieden“ mit dem Ergebnis. Nachdem der Verkauf so wie vom Arbeitskreis Dorferneuerung gewünscht erfolgt sei, findet Rahn es „unverschämt, daran rumzumäkeln“.

Felix Friedrich (CDU), Vorsitzender der Akteneinsichtsausschusses, will nun einen Abschlussbericht ausarbeiten. (den)