Veröffentlicht am

Straßenbau blockiert ab Dezember den Heilsberg

Sanierungsfall: Die Alte Frankfurter Straße wird ab September halbseitig aufgegraben, bekommt neue Wasserleitungen und eine neue Asphaltdecke. Foto: Klaus Nissen
Sanierungsfall: Die Alte Frankfurter Straße wird ab September halbseitig aufgegraben, bekommt neue Wasserleitungen und eine neue Asphaltdecke. Foto: Klaus Nissen

Bad Vilbel. Ab Dezember wird die Hauptzufahrt zur Heilsbergsiedlung für ein Jahr an verschiedenen Stellen gesperrt. Die Stadtwerke erneuern die Wasserleitung unter der Alten Frankfurter Straße und legen dann eine neue Asphaltdecke auf die holprige Fahrbahn. Das Projekt macht Anwohnern und Gewerbetreibenden große Sorgen.
Das ist nicht normal: Gut 80 Menschen kamen zur jüngsten Sitzung des Heilsberger Ortsbeirats in den Sporthallen-Saal an der Carl-Schurz-Straße. Sie saßen mit verschränkten Armen da und stellten besorgte Fragen: Wie kann man trotz der gesperrten Zufahrt den Stadtteil erreichen und verlassen? Wo sollen die Autos parken? Und wie kommen Anlieferer und Kunden zu den Läden und Firmen?
Die Wasserleitung aus den frühen Fünfzigern muss unbedingt raus, postulierte der Erste Stadtrat und Heilsberg-Bewohner Bastian Zander (CDU). »Wir können nicht abwarten, bis das Ding platzt.« An der Tankstelle habe es schon einen größeren Wasserschaden gegeben. Für den Verkehr ist die Sperrung der 750 Meter langen Zufahrtsstraße heikel, räumte Zander ein. Aber: »Sie kommen mit dem Fahrrad immer durch.« Der Vize-Bürgermeister sprach energisch. »Ich bin hier der Buhmann – das ist mir klar«, sagte er, nachdem sich aus dem Publikum etliche Bedenkenträger meldeten. Wo sollen die Leute an den jeweils gesperrten Straßen ihre Autos lassen?
Vor allem die Chefs einiger der gut zwei Dutzend Läden und Unternehmen an der Alten Frankfurter Straße machen sich Sorgen. Man könne keine Hochzeitstsorte 200 Meter weit zum Auto tragen, schimpfte eine Konditorin. »Wir lassen unsere Gewerbetreibenden über die Klinge springen!«, rief ein Unternehmer. Wenn die Kunden seine Autowerkstatt nicht mehr anfahren können, müsse er seine sieben Angestellten entlassen.
Nach zwei anstrengenden Stunden machten die Stadt-Vertreter spontane Zusagen: Die Verkehrsbehörde wird die Firma Lidl bitten, einen Schleichverkehr und die Benutzung ihres Parkplatzes für Anwohner zu erlauben.
Auch die Stadt Frankfurt wird gebeten, nachts die Autos der Heilsberger auf dem Friedhofs-Parkplatz am Heiligenstock zu dulden. Man prüft sogar, ob von Norden kommende Autofahrer im nächsten Jahr ausnahmsweise von der B521 rechts auf die Friedberger Landstraße einbiegen dürfen, um die Heilsbergsiedlung zu erreichen. Von Klaus Nisssen