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Streik wegen geplatzter Tarifrunde bei VDO – Noch keine Klarheit über Betriebsschließung

Karben. Die Mitarbeiter im Karbener Werk des Autozulieferers Siemens VDO wollen heute in Streik treten. Die IG Metall hat am Mittwoch die 1460 Beschäftigten im Zuge der geplatzten Tarifrunde zu der Arbeitsniederlegung aufgerufen, sagte der Frankfurter Bevollmächtigte der Gewerkschaft, Bernd Rübsamen.

Der Ausstand in Klein-Karben soll nach Berichten aus der VDO-Belegschaft 24 Stunden lang dauern. Der Karbener Betriebsratschef Udo Meides rechnet mit einer großen Beteiligung der Belegschaft wegen des drohenden Aus für das Werk. Ein Rundschreiben an alle Mitarbeiter von VDO-Bereichsvorstand Wofgang Dehen von vergangener Woche wertet Meides als „Beruhigungspille“, weil Dehen keinerlei Standort- oder Beschäftigungszusagen machte. Genau diese will die IG Metall durchsetzen, nachdem die Sitzung des Siemens-Aufsichtsrates in der vergangenen Woche ohne eine Aussage zur VDO-Zukunft zu Ende gegangen war.

Klar ist laut Betriebsratschef Meides, dass VDO zum 1. Juni vom Konzern abgespalten wird, um im Herbst an die Börse zu gehen. Bislang gebe es aber keine Überleitungsvereinbarung für die Mitarbeiter, was einzigartig sei im Hause Siemens. Eine solche Vereinbarung inklusive Zusagen zur Zukunft des Karbener Werkes und der Arbeitsplätze fordert die IG Metall. Meides wertet die Situation bei Siemens als gefährlich, weil die Führung nicht wisse, was sie tue. (dpg)