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Tante „Emma“ kommt – Erzfeministin Alice Schwarzer liest in der Wasserburg aus ihrer Autobiographie

Alice Schwarzer wird am Sonntag, 14. Juli, 11 Uhr bei der Matinee der Burgfestspiele aus ihrer im Herbst 2011 erschienenen Autobiografie lesen.

Bad Vilbel. Die Auseinandersetzung und die Diskussion um die Rechte der Frauen in Gesellschaft und Staat ist in Deutschland untrennbar mit dem Engagement von Alice Schwarzer verbunden. Sie ist zugleich eine der herausragenden Journalistinnen und Essayistinnen des Landes, Autorin zahlreicher Bestseller und Verlegerin wie auch Chefredakteurin der Zeitschrift „Emma“. In ihrer Autobiografie „Lebenslauf“ schreibt sie über das, was sie geprägt hat und was sie daraus gemacht hat.
Nachdem Alice Schwarzer zahlreiche Porträts und Biografien geschrieben hat, unter anderem über die Zeit-Herausgeberin Marion Dönhoff und die Schauspielerin Romy Schneider, hat sie mit „Lebenslauf“ ihren eigenen Werdegang publiziert. Sie beschreibt wie sie – als uneheliches Kind im Nazi-Deutschland geboren – bei den Großeltern aufwuchs. Wie sie die politisierte Großmutter und der fürsorgliche Großvater geprägt haben und wie sie das schwierige Verhältnis zur Mutter erlebte.
Generell sind die Kindheit auf dem Dorf und die Jugend in Wuppertal Themen ihrer biografischen Erinnerungen und Bewertungen. Sie schreibt zudem über beste Freundinnen und den ersten Kuss. Über Ausgrenzung und Gewalt. Über Freundschaft und Liebe. Über Swinging Schwabing in den 1960ern und die 68er-Jahre als Reporterin bei der Zeitschrift „Pardon“. Über ihr Leben als Korrespondentin und den euphorischen Aufbruch der Pariser Frauenbewegung. Über ihre frühen feministischen Aktionen gegen den Abtreibungsparagrafen 218 und den Skandal um ihr Buch vom „Kleinen Unterschied und seinen großen Folgen“bis hin zur EMMA-Gründung.
„Es gibt wohl kaum eine Person des öffentlichen Lebens in Deutschland, die über Jahrzehnte in einem solchen Übermaß Bewunderung und Aggressionen erfahren hat und erfährt wie Alice Schwarzer. Sie ist die Stimme in Deutschland für die Rechte der Frauen. Ihre Leidenschaft, ihre Konfliktfähigkeit und ihr kämpferischer Elan sind Legende.“ So macht das Festspielbüro neugierig auf die Lesung in der Bad Vilbeler Burg am 14. Juli. (hir)

Eintrittskarten kosten zwischen 13 und 25 Euro. Sie sind erhältlich im Kartenbüro, Klaus-Havenstein-Weg 1, Telefon (06101) 559455, oder per online-Buchung über www.kultur-bad-vilbel.de. Schüler, Studierende, Rentner, Arbeitslose und Sozialhilfeempfänger erhalten einen Nachlass von 20 Prozent (Nachweis beim Kauf vorlegen und am Tag der Vorstellung mitbringen).