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Tops und Flops

CDU befragt Einwohner, was sie in der Stadt gut finden und was nicht

Analysieren die Ergebnisse der CDU-Bürgerbefragung und freuen sich übers Lob der Karbener (v.l.): Mario Beck, Heike Liebel, Friedrich Schwaab, Kathrin Grüntker. Foto: den
Analysieren die Ergebnisse der CDU-Bürgerbefragung und freuen sich übers Lob der Karbener (v.l.): Mario Beck, Heike Liebel, Friedrich Schwaab, Kathrin Grüntker. Foto: den

Staus und langweilige Gaststätten nerven die Karbener – Sportvereine, der Service im Rathaus und die Bauentwicklung der Stadt in den vergangenen Jahren begeistern sie. Das sind die Ergebnisse einer Bürgerbefragung der CDU.

Karben. Die Karbener sind damit zufrieden, wie sich die Stadt seit der jüngsten Kommunal- und Bürgermeisterwahl entwickelt hat. Diesen Schluss zieht die CDU aus dem Ergebnis ihrer Bürgerbefragung. Denn die Befragten beurteilen die „Entwicklung der letzten fünf Jahre“ mit der Note 2,0.

An alle Haushalte hatte die Partei den zweiseitigen Fragebogen verteilt. Vom 13. Juli bis 21. August hätten sich 300 Einwohner beteiligt. Auch wenn das nur 1,3 Prozent der Einwohner seien, sei die Quote „sehr zufriedenstellend“ und „mehr als erwartet“, sagt Stadtverordneter Friedrich Schwaab.

Er hat sich ums Auswerten der Bögen gekümmert. Nicht nur Noten konnten die Befragten abgeben, auch schriftliche Kommentare. „Wir haben sogar ganze Anlagen erhalten mit interessanten und auch kritischen Anregungen.“

Die Tatsache, dass zwei Drittel der Teilnehmer zufrieden oder sehr zufrieden sind mit der Entwicklung der Stadt, seit CDU, FW und FDP im Rathaus regieren, findet Schwaab ein „sehr, sehr positives Ergebnis“. Wenngleich Parteichef Mario Beck einräumt, dass „eher die politisch Interessierten“ teilgenommen haben.

Besonders gute Noten bekamen die Angebote der Sportvereine und der Bürgerservice im Rathaus, jeweils eine 2,0. Kaum schlechter bewerten die Karbener das Gemeindeleben, die Kinderbetreuung und die Schulen mit Note 2,1 sowie Einkaufsmöglichkeiten und die Kommunalpolitik mit 2,2. Letzteres findet Mario Beck „stark“.

Lob für Nahverkehr

Der öffentliche Nahverkehr, die Arbeitsplatz-Situation, das Wohnangebot, die Rad- und Wanderwege sowie die Freizeitangebote – all das bewerten die Befragten noch im Bereich der Note Gut.

Dann aber gleiten die Bewertungen ins Befriedigende ab: Mit der Nutzung erneuerbarer Energien sowie der medizinischen Versorgung sind die Karbener nicht so zufrieden, auch nicht mit Kulturangeboten, Sicherheit und Ortsbild. Am schlechtesten bewerten die Befragten das gastronomische Angebot mit Note 2,7 und die Verkehrssituation mit je einer 3,1.

Viele der Bewertungen kann Parteichef Beck nachvollziehen – und weist darauf hin, dass das Lob fürs tolle Abschneiden der Sportvereine allein deren Anstrengungen zu verdanken sei. Ebenso hätten sich die Mitarbeiter der Stadtverwaltung ihr Lob selbst erarbeitet.

Dass viele Dinge „absolut im grünen Bereich“ seien, attestiert er als Lob auch der Politik der Koalitionäre und von Bürgermeister Guido Rahn (CDU). Etwa, weil die gute Vertaktung von Bus und Bahn am Bahnhof Groß-Karben wieder eingeführt worden sei und der Schnellbus nach Bad Homburg und der Nachtbus von Frankfurt her nun fahren. Besonders freut sich Beck über die gute Note für die Kinderbetreuung, Koalition und Bürgermeister haben hierauf einen Schwerpunkt gelegt.

Dass die Karbener die Sicherheit weniger gut benoten, führt Beck auf „viele persönliche Betroffenheiten“ zurück, denn laut Polizeistatistik gebe es wenig Kriminalität in der Stadt. Bei dem schlecht beurteilten Gastronomie-Angebot könne die Politik nur wenig tun. Die Ideen der Teilnehmer sollen nun teils ins CDU-Wahlprogramm einfließen. Ortsbeiratsmitglieder der Partei werden sie bereits vorher besprechen und Hinweise für das Rathaus erarbeiten.

Die Erfahrungen mit der Umfrage will die CDU nutzen: „Wir wollen mehr auf Feedback-Kultur setzen und mehr Rückmeldungen der Bürger erbitten“, kündigt Mario Beck an. Daher habe die Koalition vorgeschlagen, ein Ideenforum auf der städtischen Internetseite einzurichten. „Nichts ist schlimmer, als sich auf dem auszuruhen, was man erreicht hat“, mahnt Friedrich Schwaab. (den)