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Übereiltes Handeln befürchtet – Bund gibt Gelder frei für Umgehung von Karben und überrascht damit Okarben

Karben. Das überraschende grüne Licht aus Berlin für die Finanzierung des B3a-Weiterbaus in Karben sorgt vor Ort für Freude und Bedauern zugleich. Denn die Bürgerinitiative am Straßberg (BI) in Okarben fühlt sich überrumpelt – weil von der Tunnellösung plötzlich keine Rede mehr sei, findet BI-Sprecherin Beate Reuther-Vega. Das ficht CDU und SPD nicht an. Die großen Parteien freuen sich sehr über die Gelder.

„Das ist ein guter Tag für Karben“, kommentiert der Vize-SPD-Partei- und Fraktionschef Thomas Görlich die Nachricht aus Berlin. Ähnliche Freude bei der CDU: „Sehr erfreulich“, findet Fraktionschef Mario Beck die Nachricht. Selbstverständlich würden die Christdemokraten ihrerseits nun die guten Kontakte ins Wiesbadener Verkehrsministerium nutzen, um die Planung im Gelnhäuser Amt für Straßen- und Verkehrswesen voranzutreiben. Er hofft angesichts des zunehmenden Verkehrs in der Stadt, dass die B3a und die Nordumgehung Groß-Karben zeitgleich gebaut werden können. Deren Bau ist bisher für 2009/2010 angekündigt.

Die politische Einigkeit aber nimmt den Okärbern nicht ihre Sorgen. „Wir haben Angst davor, dass nun übereilt gehandelt wird“, sagt Beate Reuther-Vega von der BI. „Denn jetzt ist das Geld da, und es muss schnell verbraten werden.“ Mit der Meldung aus Berlin sei wohl sofort die Tunnellösung für Okarben beerdigt worden. „Vor den Wahlen wurde um uns herumscharwenzelt“, erinnert die BI-Sprecherin. Der Kostenfaktor werde nun wohl als Argument gegen den Tunnel herhalten müssen, befürchtet Beate Reuther-Vega. „Wo kein politischer Wille ist, ist auch kein Weg.“ Deshalb komme es der BI nun darauf an, dass die Umgehungsstraße auf einer möglichst ortsfernen Trasse verläuft. „Das wäre für Okarben die beste Lösung“, wirbt sie für Unterstützung. (FNP/d)