Veröffentlicht am

Verwaltung ohne Amtsdeutsch

Karben. Die Situation kennen viele. Der Brief von der Verwaltung kommt: „Soll-Bescheid“, „Rechtsmittelbehelfsbelehrung“, „dauernde Uneinbringlichkeit an Rückständen“ oder „Personenstandsfall“? Nicht für jede oder jeden sind diese Begriffe ohne weitere Erläuterungen verständlich.

„Die Stadt Karben“, so Bürgermeister Guido Rahn (CDU), „habe sich zum Ziel gesetzt, unverständlichen Fachbegriffe aus Schriftsätzen an Bürgerinnen und Bürger durch allgemein verständliche Begriffe zu ersetzen“. „Amtsdeutschfrei“ heißt das!

Am 17. Juni 2011 beschloss das Stadtparlament, dass es zukünftig im Rathaus „amtsdeutschfrei“ zugehen soll. Jetzt wird der Beschluss umgesetzt, denn Briefe können auch so formuliert werden, dass sie rechtssicher und trotzdem verständlich sind.

Amtssprache befreien

Um dies zu ändern werden von der Stadtverwaltung nun alle Formulare, Vordrucke und Standardanschreiben von unnötig komplizierten Formulierungen, antiquierten Begriffen oder juristischen Redewendungen befreit. Hierbei ist die Mitwirkung der Bürger gefragt. Diese werden gebeten, der Stadtverwaltung mitzuteilen, wenn sie bei städtischen Briefen schwierig verständliche Passagen feststellen. Das kann im Internet unter www.karben.de erfolgen – dort ist ein Formular eingerichtet – oder per Telefon bei Gabriele Davis unter (06039) 481155.

„Die Gemeinde Wölfersheim hat hier wieder mal eine gute Idee bereits in die Tat umgesetzt, und ich freue mich, dass die Anregung auch im Karbener Parlament aufgenommen wurde“, sagt Stadträtin Tina Rodriguez. Bürgermeister und Stadträtin hoffen nun auf eine rege Beteiligung der Bürger. (cwi)