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Viele junge Steinkäuze – Der Vogelschutzverein Schöneck betreut 50 Steinkauz-Röhren und Nistkästen

Schöneck. „Allein in diesem Jahr können wir uns über 30 junge Steinkäuze in Schöneck freuen“, sagt Ulrich Paul, zweiter Vorsitzender des Vogelschutzvereins Schöneck. Er kennt sich aus mit den gefiederten Bewohnern der Streuobstwiese, die der Verein im vergangenen Jahr unter seine Fittiche genommen hat.

Das Gelände unterhalb der Hohen Straße am Gelben Berg zwischen Kilianstädten und Nidderau, das zuvor sich selbst überlassen war, wurde im Herbst vergangenen Jahres in schweißtreibenden Aktionen durch die Vogelfreunde von Sträuchern und Wildwuchs befreit. Streuobstwiesen sind als Teil süddeutscher Kulturlandschaft auf Pflege durch Menschen angewiesen, um ihre charakteristische Fauna und Flora zu erhalten.

Die Vogelschützer sind stolz darauf, dass eine Steinkauz-Familie binnen kürzester Zeit die Niströhren angenommen hat. Und das, obwohl sich unmittelbar unter dem künstlichen Nistersatz ein Astloch befindet, doch sei die Niströhre komfortabler, erklären die Vogelschützer. Drei Jungtiere sind dort vor etwa vier Wochen geboren. Nun müssten die jungen Steinkäuze nicht mehr gehudert, also vom Gefieder der Elterntiere gewärmt werden, erklärt Paul. So verbringen die Geschwister die Tage zumindest bei schönem Wetter nicht mehr in der Röhre, sondern klettern auf den Ästen umher, daher auch die Bezeichnung „Ästlinge“. Sie unternehmen erste Flugübungen, werden aber noch von den Alttieren gefüttert. Die Naturschützer haben die Tiere beringt. Auf dem Ring der Vogelstation Helgoland ist eine siebenstellige Nummer und der Hinweis „Germany“ zu lesen. Steinkäuze zählen zu den kleinsten einheimischen Eulenarten und stehen auf der Roten Liste der bedrohten Arten. Doch sei der Vogel in der Region nicht zuletzt dank verstärkter Schutzmaßnahmen wieder häufiger anzutreffen.

Als Ausgleich für die Umgehungsstraße rund um Kilianstädten wurde nicht weit entfernt von der Streuobstwiese eine Ausgleichsfläche mit jungen Bäumen geschaffen, so dass die Vögel auch dort auf Jagd nach Mäusen gehen können. Der Steinkauz muss sich selbst vor Feinden wie dem Marder in acht nehmen, der aufgrund seiner Wendigkeit die kleinen Eulen in ihren Röhren aufstöbert. Der Vogelschutzverein betreut auf weiteren Wiesen rund um Schöneck etwa 50 Steinkauzröhren sowie weitere Nistkästen für andere Vogelarten. (kre)