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Völker hört die Signale -Heilsberger CDU-Politiker plädiert für Klettergarten und Spiel-Golfplatz an der Bundestraße 521an der Bundesstraße 521

Ob auf einem Waldgelände nahe der Fertighausausstellung auf dem Heilsberg ein Klettergarten und ein Spiel-Golf-Gelände entstehen könne, solle die Stadt Bad Vilbel prüfen. Das forderten kürzlich die Heilsberger Christdemokraten.

Bad Vilbel. Die Ecke ist Joggern und Waldläufern gut bekannt. Von der Bundesstraße 521 gegenüber der Fertighausausstellung führt ein breiter Weg als Sackgasse in den Wald – die Alte Bergener Straße. In dem Waldstück dazwischen und einer angrenzenden Wiese sehen die Heilsberger Christdemokraten das Potenzial, die städtischen Freizeitaktivitäten weiter zu bereichern. An dem Wiesenrand hat der Frankfurter Waldkindergarten „Die Pfützenspringer“ seinen Bauwagen stehen.

Es werde in Bad Vilbel sehr viel gebaut, Häuser, Geschäfte, aber gegenwärtig gebe es für Familien und Jugendliche im Freien nur wenig Möglichkeiten. Hallen- und Freibad seien in die Jahre gekommen. Und: „Man kann nicht nur im Kurpark spazieren gehen“, sagt Jens Völker, der Fraktionschef der Heilsberger CDU. Deswegen stellte er in der Ortsbeiratssitzung am 6. Juni einen Prüfantrag. Die Stadt Bad Vilbel soll klären, ob auf dem Gelände ein Hochseilkletterpark und eine Spielgolf-Anlage gebaut werden könnten. In der Begründung erinnert er daran, dass der frühere Minigolfplatz im Jahr 2006 dem City-Parkplatz weichen musste. „Jedoch wurde bis heute kein Ersatz aufgrund von Platzproblemen geschaffen.“

Auch ein Kletterpark, der vor wenigen Jahren auf dem Gelände des Ritterspielplatzes errichtet werden sollte, sei nach Anwohnerklagen wegen möglichen Lärms ad acta gelegt worden.

Solche Probleme gebe es an dem Standort am Stadtwaldrand nicht, betont Völker. Auch Parkplätze gebe es ausreichend: auf der Alten Bergener Straße selbst, aber auch unterhalb, an der Frankfurter Straße. Nach Absprache könnten vielleicht auch die Parkplätze der Fertighausausstellung und des Discounters Lidl genutzt werden.

In Friedrichsdorf befindet sich ein „Kletterwald Taunus“, doch als Vorbild sieht Völker den Waldklettergarten Schmellbachtal bei Stuttgart. Dort gibt es mehrere Parcours in drei bis zwölf Metern Höhe. Die Bäume seien Existenzgrundlage der Anlage, deshalb seien Elemente und Plattformen so eingefügt worden, dass weder Nägel noch Schrauben die Bäume verletzten, betonen die Betreiber dieser Anlage.Überrascht von dem Antrag Völkers zeigte sich der Heilsberger Ortsvorsteher Christian Kühl (SPD). Seine Fraktion hatte bereits im Stadtparlament Anträge für einen Kletterparcours und einen Minigolfplatz gestellt. Das Freizeitgelände sei sicherlich eine gute Sache, findet er. Doch der Standort sei problematisch. Lieber sähe Kühl die Anlagen im Kurpark untergebracht.

„Es ist schon erstaunlich, sämtliche Anträge werden von der SPD abgekupfert“, kommentiert SPD-Fraktionschef Walter Lochmann die Heilsberger Initiative. Das sei, wie mit dem jetzt beschlossenen Bürgerhaushalt, bei dem die CDU nur den Starttermin von 2013 auf 2014 geändert habe. Für die Errichtung einer frei zugänglichen Kletteranlage an geeigneter Stelle im Burgpark, eine Boulderanlage, hatte die SPD 35000 Euro beantragt. „Der Antrag wurde – wie übrigens alle Haushaltsanträge der SPD – in der Sitzung am 19. Dezember abgelehnt“, erinnert sich Lochmann enttäuscht.

Ob der Magistrat einen Ersatz für die von einem Parkplatz überbaute Anlage in Form einer neuen Minigolfanlage oder einer anderen Sportart mit gleicher Zielgruppe, etwa Adventure Golf, eventuell verbunden mit Gastronomie, plane, wollte die SPD in der Parlamentssitzung am 21. Mai wissen, die Frage sei noch unbeantwortet. Schon im Juni 2009 habe die SPD die Idee eines kleinen Kletterparks mit Spielplatz und Grillstellen auf dem Areal der Neubausiedlung auf der ehemaligen Amiwiese angeregt, erinnert Lochmann. Doch sei der Prüfantrag der Heilsberger CDU nicht falsch, stimmt er zu, auch wenn er einen Standort näher an der Kernstadt bevorzuge.

Die Kopier-Kritik beeindruckt Jens Völker nicht. Im Gegensatz zur SPD habe man konkrete Vorschläge für einen Standort gemacht und sei auch mit möglichen Investoren im Gespräch gewesen. Auch habe man den Antrag schon im Januar dieses Jahres stellen wollen, doch dann sei eben die Debatte um die Kindertagesstätten-Satzung dazwischengekommen.