Veröffentlicht am

Vorfreude aufs Jahreskonzert

Alexander Fry, Vorsitzender des Stadtkapellen-Vereins, und die neue Dirigentin Eva Wagner freuen sich auf das Jahreskonzert im März. Foto: Fauerbach
Alexander Fry, Vorsitzender des Stadtkapellen-Vereins, und die neue Dirigentin Eva Wagner freuen sich auf das Jahreskonzert im März. Foto: Fauerbach

Bad Vilbel. Eva Wagner liebt und genießt es, ihr Instrument zu spielen, das Orchester heißt. In ihrem Fall ist es das Hauptorchester der Stadtkapelle Bad Vilbel. Dort hat sie im Oktober 2023 den Taktstock von Stefan Hensel übernommen.
Gerade probt sie intensiv mit den Musikerinnen und Musikern für das Jahreskonzert der Stadtkapelle am 16. und 17. März im Kulturforum Dortelweil. Der Titel »Zwischen den Welten« weckt Neugierde. Das Repertoire besteht aus neuen und konzertanten Stücken. Vorsitzender Alexander Fry sagt: »Das erste Konzert mit einer neuen Dirigentin ist für alle aufregend.«
Jeder Dirigent hat seinen eigenen Stil, seine eigene Methode wie er mit dem Orchester ein Stück erarbeitet. Eva Wagner bevorzugt »vom Großen ins Kleine zu gehen und dann wieder zurück ins Große«. Sie bevorzugt »den Wechsel zwischen Detailarbeit und Spielen lassen«, sprich den »Wechsel zwischen Spielen mit Denken und intuitivem Spielen«.
Um Dirigentin der Stadtkapelle zu werden, hat sie sich gegen 15 Bewerber durchgesetzt. Vier von ihnen waren zu einem zweistündigen Probedirigat eingeladen gewesen wie Alexander Fry informiert.
Der Vorstand und 60 Musikerinnen und Musiker entschieden sich dann für Eva Wagner. »Ich habe mich im letzten Jahr auf die Stelle beworben, da ich die Stadtkapelle Bad Vilbel bereits von meiner Tätigkeit als Dirigentin der beiden Jugendorchester von 2019 bis 2021 kannte«, sagt die 27-Jährige. Erfahrungen am Dirigentenpult hat sie unter anderem auch beim Blasorchester des TV Hergershausen gesammelt.
Als Hornistin reüssiert
Eva Wagner stammt aus einer Musikerfamilie. Die Mutter singt im Chor und ist Flötistin, der Vater Akkordeonspieler. Beides sind keine professionellen, aber begeisterte Musiker. Und der ältere Bruder ist Gitarrist in einer Rockband. In der Verwandtschaft gibt es dann noch einen Profi-Cellisten und einen Musikprofessor.
Geboren ist Eva Wagner in Bad Soden, bis 2009 hat sie in Schwalbach gewohnt. Mit acht Jahren erhielt sie Klavierunterricht und mit neun Jahren zusätzlich Hornunterricht. Sie hat im Sinfonieorchester im Gymnasium gespielt und an Musikwettbewerben wie dem Mendelssohn-Wettbewerb für junge Musiker teilgenommen.
2009 zog die Familie nach Gelnhausen. »Dort habe ich Blasorchester kennengelernt und Horn im Orchester der katholischen Kirche Meerholz-Hailer unter Leitung von Jens Weismantel gespielt.« Da es am Gymnasium keinen Leistungskurs Musik gab und Eva bereits als Schülerin wusste, dass sie Musik studieren möchte, wechselte sie nach Hanau an die Karl-Rehbein-Schule. »Dort haben wir viele Konzerte aufgeführt und Konzertreisen nach Russland und England gemacht.«
Als Hornistin wirkte und wirkt sie in Auswahlorchestern wie dem Landesjugendblasorchester Hessen, Wibraphon und dem Welt-Jugendblasorchester-Projekt »Wywop« mit. Nach dem Abitur 2017 absolviert sie ein Freiwilliges Soziales Jahr beim Rettungsdienst in Gelnhausen. Und bereitete sich intensiv auf die Aufnahmeprüfung an der Hochschule für Musik und Darstellende Kunst in Frankfurter vor. Dort studiert sie Schulmusik mit Hauptfach Horn und den Schwerpunkten Chor- und Orchesterleitung.
Beim Dirigieren
ganz bei sich selbst

Parallel zu ihrem Musikstudium absolvierte sie die Dirigierkurse C-Grund- und Aufbaukurs des hessischen Musikverbandes. Anfang 2022 begann sie mit dem B-Kurs (Zertifizierung Leitung von Blasorchestern) an der Bundesakademie, den sie im September 2023 erfolgreich abschloss. Seit 2022 studiert Eva Wagner auch Elementare Musikpädagogik an der Hochschule für Musik in Mainz und sie ist seit 2023 als Lehrkraft für Musikalische Früherziehung an einer Frankfurter Musikschule tätig. Bereits zwei Mal hat sie am Meisterkurs für Blasorchesterdirigieren mit internationalen Dozierenden im Rahmen der Mid-Europe, teilgenommen.
»Dirigieren hat mich auf Anhieb begeistert. Hier habe ich keine Prüfungsangst, sondern das Gefühl ganz bei mir zu sein. Beim Dirigieren kann ich alles um mich herum komplett ausschalten. Ich bin dann nur bei mir und dem Orchester und habe ganz viel Energie.« (fau)