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Vorschläge der Nutzer – Votum der Bürger für ebenerdige Sauna im Beraterkreis fürs Hallenfreizeitbad

Karben. „Sie müssen etwas unternehmen“, sagt Margit Hudert (68) aus Klein-Karben. Sie ist Stammgast der Sauna im Hallenfreizeitbad. Doch was sie vor wenigen Tagen erlebte, ließ ihr die Haare zu Berge stehen. „Als wir einen Aufguss machten, kam eine Stichflamme aus dem Ofen.“ Carolin Beck von den Stadtwerken macht sich eine Notiz. Bürgermeister Guido Rahn (CDU) nickt, „da müssen wir sofort die Technik überprüfen.“

Hinweise der Nutzer sollen Stadt und Stadtwerke künftig vom zehnköpfigen Beraterkreis gezielt erhalten. Wobei die Probleme gar nicht derart spektakulär sein müssen. Es sind die kleinen Unzulänglichkeiten, die ärgern, berichtet Lothar Weiß (70) aus Klein-Karben. Zu schnell schließende Türen, ausgefallene Föns, falsch angebrachte Haken. Weiß las in der Zeitung vom Aufruf der Stadt, im Beraterkreis mitzuarbeiten, meldete sich und wurde ausgewählt. Besonders dass sich das Gremium nun mit der Sanierung des Bades beschäftigt, macht es für Weiß interessant.

Stadtrat Gerhard Cornelius (CDU) projiziert Bilder und Pläne für die beiden Umbau-Modelle für die Sauna an die Wand des Sitzungsraums. Zu sehen sind Bilder von den Ideen der Planungsgruppe Hildesheim. Die Simulationen der Sauna beeindrucken, ebenso die Ideen für den Saunagarten und den neuen Ruheraum in einem neuen Dachgeschoss direkt unter der Kuppel. Der Entwurf vom Architekturbüro „Werk 9“ aus dem Münsterland sieht einen komplett neuen Gebäuderiegel vor dem Hallenbad für die Sauna vor. „Beide Modelle sind toll“, sagt Marlis Vogeler (57), Schwimmkursleiterin aus Burg-Gräfenrode. „Und es ist gut, dass wir etwas zum Entscheiden haben.“ Und Kerstin Heinemann (60) hat den Vorteil des neuen Gebäuderiegels sofort erkannt. „Alles ebenerdig zu haben ist auf jeden Fall besser.“

Dagegen sei die Ausbauvariante aus Hildesheim „schwierig für Gehbehinderte“, mahnt Angelika Stoltze (53) aus Okarben, die für den Sozialverband VdK im Beraterkreis mitspricht. Nicht nur: „Im Winter wäre der Außenbereich nicht nutzbar, wenn die Treppe dort vereist ist“, sagt Kerstin Heinemann. „Die kann man doch streuen“, widerspricht Bürgermeister Guido Rahn. „Nein“, schallt es ihm entgegen. Barfuß möchte niemand auf Streusalz herumlaufen.

Die Stimmung in der Gruppe ist klar: Trotz der schöneren Bilder aus Hildesheim ist der Münsterländer Gebäuderiegel die bessere Variante. Zumal dafür nur 66 Schließungstage fürs Bad nötig sind, für die Sauna gar keine, weil er neben dem Bad gebaut wird.

So kommt der Beraterkreis zu einem ähnlichen Urteil wie bereits die Kommission aus Stadtwerken, Bauverwaltung und Politikern, die bis März über den Bau entscheiden soll. Im Spätsommer könnten die etwa ein Jahr langen Bauarbeiten beginnen. (den)