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Vorsitz vakant – Groß-Karbener Verein droht auseinanderzubrechen

Der langjährige Vorsitzende der KSG Groß-Karben, Dieter Wagner, ist aus Altersgründen zurückgetreten. Ein Nachfolger ist bislang aber nicht in Sicht. Der 338 Mitglieder zählende Verein mit den Sparten Fußball und Weiberfasching droht auseinanderzubrechen.

Karben. Fast doppelt so viel Mitglieder wie sonst waren gekommen, doch von Unruhe oder Aufbruchstimmung war nichts zu spüren. Nach Tagesordnung lief der erste Teil des Abends ab, an dem Vorstandschef Wagner und die Spartenleiter Fußball und Weiberfastnacht ihre Berichte vorlasen. „Der Verein hat keine Schulden mehr“, sagte Wagner. Schwieriger als erwartet gestalte sich die Nutzung des Vereinshauses, das nicht mehr dem Verein gehört. Deutliche Worte sprach Ingrid Wieja, Spartenleiterin der Weiberfastnacht. „Unsere Abteilung ist im Vereinshaus Christinenstraße nicht mehr gern gesehen. Mit dem Wirt sei es zu keiner Einigung gekommen, um die Groß-Karbener Kerb auf die Beine zu stellen.“

Wie erwartet erklärte Dieter Wagner auf der Jahreshauptversammlung seinen Rücktritt: „Ich habe 40 Jahre für den Verein gearbeitet, davon 25 im Vorstand. Ich bin jetzt 72 Jahre alt und brauche mehr Ruhe.“

Angekündigt war dieser Schritt von Wagner schon lange, doch bislang hat sich kein Nachfolger gefunden. Auch letzte Appelle und die Warnung des scheidenden Vorsitzenden nutzten nichts: „Wenn sich kein Vorsitzender findet, wird der Vorstand auseinanderbrechen.“ Weder Vizevorsitzender Karlheinz Rühl noch die Kassiererin Helga Wagner seien bereit, dann die Arbeit fortzuführen. Nicht bereit, an die Spitze zu treten, sind auch die Spartenleiter Ingrid Wieja (Weiberfastnacht) und Michael Clarius (Fußball). Sie hatten das schon im Vorfeld abgelehnt. Auch wenn die Resignation offensichtlich war und aus der Versammlung heraus kein Aufbäumen gegen das drohende Auseinanderbrechen zu spüren war. Alles scheint auf eine Trennung der Sparten hinauszulaufen.

Die Folge: Die Fußballer werden wohl wieder zu einem eigenständigen Verein, die Weiberfastnacht gründet sich als Verein neu. Das letzte Wort über die Zukunft der KSG 1920 Groß-Karben haben die Mitglieder bei einer außerordentlichen Mitgliederversammlung am Freitag, 11. Mai. (ado)