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Wasser marsch!

Grävenwiesbach. Eine ganze Reihe von blauen Übertragungswagen, Kamerateams und jeder Menge Kabel, Banner und andere Gerätschaften säumten die Festmeile am Freitagmittag, kurz nach 14 Uhr. Dazu zahlreiche Besucher, die das Geschehen am Rande des Festzelts, vielfach aber im Halbkreis um die Bühne verfolgten. Kein Zweifel, wenn Hundstadt feiert, dann wird am Freitag früher Feierabend gemacht oder gleich ganz Urlaub beim Chef eingereicht. Und die Feuerwehrolympiade war es allemal Wert gesehen zu werden.

Hundstadts Wehrführer Kai Süssner hatte die vier Spiele, von denen drei in die Wertung eingingen für die zwei Teams entworfen, konstruiert und auf Tauglichkeit getestet, wie er HR-Moderator Peter Rothkranz verriet. Aktives Feuerwehrmitglied zu sein, das war keine Voraussetzung. Aber Teamgeist sollten sie haben und das bewiesen die beiden Mannschaften bei jedem Spiel.

„Hm, ich weiß gar nicht zu wem ich halten soll, es sind doch fast alles Hundstädter“, raunte sich eine Gruppe von Frauen zu. Zur Auswahl stand das Team Blau, das Männerballett „Dreamboys“, des Fanfarenzugs Hundstadt und das rote Team, die Dorfgemeinschaft.

Zur Dorfgemeinschaft gehörten Barbara (Bärbel) Lauth, die einzige Frau unter den fünf Männern, Thorsten Binz und Andreas Veith. Von Aufregung keine Spur. Und auch die Tänzer, Thomas Reiter, Thomas Glaser und Sascha Schmidt gaben vor den spritzigen Spielen ganz locker eine Kostprobe ihres Könnens, bevor der Einsatzbefehl „Wasser Marsch!“, von Schiedsrichter Kai Süssner kam.

Schon in der ersten Runde konnte die Dorfgemeinschaft den Sieg für sich verbuchen. Dazu galt es mit einer Krankenhausspritze sechs Tischtennisbälle aus einiger Entfernung von einem Ständer zu spritzen. Während das Männerballett mit 1:22 Minuten vorlegte, schaffte es die Dorfgemeinschaft in gerade einmal 55 Sekunden. Eine Wasserschrank mittels Kübelspritze zu öffnen, für die Jungs vom Fanfarenzug kein Problem. „Wir pumpen einfach geschmeidig weiter und dann geht das schon“, gab sich Thomas Reiter überzeugt. In der Tat pumpte Reiter so intensiv, dass Moderator Rothkranz ihn augenzwinkernd für die Wasserwerfereinsatzabteilung der Polizei empfahl. 1:05 Minuten brauchten die Tänzer, etwas länger, 1:53 Minuten, die Dorfgemeinschaft.

Nach dem Gleichstand durften sich die Zuschauer an den Wasserspielen versuchen und zeigten dabei ebenso viel Ehrgeiz wie ihre Vorgänger. Zum Finale hatte sich der Festplatz schließlich gut gefüllt, die Liveschaltung nach Frankfurt in den Maintower war geprobt und schon ging’s los. Ein Ball sollte durch einen Feuerwehrschlauch in möglichst kurzer Zeit gerollt werden und hier hatte die Dorfgemeinschaft schließlich die Nase vorn.

Gesiegt haben sie natürlich irgendwie alle, da schließlich alle zu dieser besonderen Gemeinschaft gehören. Und der goldene Feuerwehrhelm, den es als Trophäe gab, ging an dem Abend noch durch manche Hände.