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Windrad-Regel fehlt – Rahn erhält Zustimmung für sein Standort-Konzept

Karben. Streng genommen kann jeder kommen und ein Windrad bauen. Wenn am Montag nächster Woche der neue Regionale Flächennutzungsplan in Kraft tritt, fallen die Vorrangflächen für Windräder weg. Das ist die Folge, weil CDU, FWG und FDP das Thema in dem Planwerk ausgeklammert haben, das die Flächennutzung in Rhein-Main bis 2020 vorgibt.

Was Streit zwischen Parteien verhindern sollte, besorgt nun die Kommunalpolitik. Denn ohne eine planerische Vorgabe gilt allein Paragraf 35 des Baugesetzbuchs. Der privilegiert den Bau von Windkraftanlagen im Außenbereich. Längst hat Darmstadts Regierungspräsident Johannes Baron (FDP) angekündigt, dass seine Behörde danach entscheiden werde.

Daher forderten SPD und Grüne jüngst von der Regierung von Bürgermeister Guido Rahn (CDU) ein Konzept für Windkraft-Standorte in Karben. Die Forderungen der Opposition und seine eigenen Ideen fasste Rahn in einem eigenen Antrag zusammen, erhielt dafür volle Zustimmung des Parlaments.

Auf welchen Flächen er sich weitere Windräder vorstellt, mag Rahn erst in vier Wochen sagen. Man wolle keine Interessenten darauf stoßen, sagt er. Den Stadtverordneten stellte er seine Ideen bereits während einer nicht-öffentlichen Sitzung vor.

„Wir wollen weitere Standorte ermöglichen“, erläutert der Bürgermeister. Erlauben will die Stadt das dort, wo der Wind stark genug weht, Umwelt- und Naturschutz sowie die Interessen der Anwohner berücksichtigt werden. Dazu sollen Anlagen mindestens 1000 Meter von den Ortslagen und 500 Meter von Aussiedlerhöfen entfernt erlaubt werden. Rahn will in Sachen Windenergie mit den Nachbarorten zusammenarbeiten – was teils schon recht konkret sei. (den)