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Bald schwimmen! – Der Innenausbau läuft auf Hochtouren im Hallenfreizeitbad

Zwei Monate noch, dann sollen die Karbener wieder in ihrem Hallenbad schwim- men können. Selbst rund um den Jahreswechsel wurde gearbeitet. Denn es gilt, eine weitere Verzögerung auszu- bügeln. Die Kosten steigen nochmals leicht an.

Karben. Langsam, ganz langsam kann man es sich wieder vorstellen, dass Menschen hier bald wieder baden können. Die Temperatur in der Schwimmhalle ist nicht mehr so niedrig. Michael Schwarz und Torsten Priebe sorgen für den ersten Hinweis auf baldiges Schwimmvergnügen: Die Fliesenleger haben begonnen, die Schwallwasserrinnen am Beckenrand neu zu setzen. „Es gibt noch genug zu tun“, sagt Schwarz und hievt ein weiteres U-Stück herauf, um es einzupassen.

Genug zu tun gibt es unter anderem, weil sich die Arbeiten erneut verzögert hatten. Denn beim Testfüllen des sanierten Beckens im Oktober zeigte sich tatsächlich eine Undichtigkeit. „Daran sind wir bald verzweifelt“, sagt Stadtwerke-Stadtrat Michael Ottens (FW). Viermal wurde das Becken neu befüllt, nachdem vermeintlich Schadstellen ausgebessert worden waren. Erst nach sechs Wochen fand sich der Schaden: Eine Zuleitung, die durch die einen halben Meter dicke Betonwanne des Beckens führte, war nicht dicht.

„Das ließ sich nicht mit einem Inlet-Rohr schnell und günstig abdichten“, so Ottens. Womit sich zeigt, wie sinnvoll der Testlauf war, bevor später bei einem Schaden teuer Fliesen hätten herausgenommen werden müssen.

Der neuerliche Zeitverzug setzt aber nun alle Beteiligten unter noch mehr Zeitdruck. Mehrfach schon war die Bad-Eröffnung verschoben worden. Der zuletzt genannte Termin, die Eröffnung am 1. März, werde aber gehalten, hofft Stadtrat Ottens nun.

Parallel zu den Fliesenlegern arbeiten in allen Bereichen des Bades derzeit Handwerker. Im neuen Eingangsbereich wird der Boden verlegt, in der Sauna erfolgen nach und nach alle Einbauten in den Sanitär-, Schwitz- und Erholungsbereichen.

Überall wird gearbeitet

Die Maler sollen dem Bad seine neuen Farben geben. Das dunkle Rot werde überall verschwinden, kündigt Carolin Beck von den Stadtwerken an. „Das wird anthrazit“, erklärt sie. Hinzu komme eine grüne Wand. Und statt der schweren Kandelaber soll eine indirekte Beleuchtung der Schwimmhalle das Kuppeldach zum Blickfang werden lassen.

Das neue Bad wird außerdem fast zu einem Freibad: Mit den neuen Fensterscheiben lässt sich die Westfront der Schwimmhalle fast komplett öffnen. Davor ist bereits das Fundament für das hölzerne Sonnendeck vorbereitet, auf dem Liegestühle stehen sollen.

Formen nimmt derweil auch die neue Sauna an, künftig 531 statt 162 Quadratmeter groß. Finnische Sauna mit 90 Grad, Sanarium mit 60 und Dampfbad heizen die Besucher auf, fünf Erlebnisduschen, Eisbrunnen und Saunagarten samt Tauchbecken kühlen sie wieder ab.

Die Kosten stiegen wegen der vielen gefundenen Schäden bereits von 3,3 auf 4,4 Millionen Euro. Und nachdem weitere Rechnungen eingegangen und inzwischen alle Gewerke vergeben wurden, hat Ottens eine weitere Hiobsbotschaft: „4,65 Millionen Euro sind der letzte Stand.“ Und der Betrag sei immer noch eine Prognose, so Ottens: „Erst im zweiten Halbjahr 2014 werden wir alle Rechnungen vorliegen haben.“ (den)