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ZDF filmt beim DRK

Silke Zuschlag, Bereitschaftsleiterin des DRK-Ortsverbands Bad Vilbel, berichtet dem ZDF-Kamerateam von ihren Sorgen und der Arbeit im Kleiderladen während der Corona-Pandemie. Foto: Mag
Silke Zuschlag, Bereitschaftsleiterin des DRK-Ortsverbands Bad Vilbel, berichtet dem ZDF-Kamerateam von ihren Sorgen und der Arbeit im Kleiderladen während der Corona-Pandemie. Foto: Mag

»Drehscheibe Deutschland« berichtet über Bad Vilbeler Ortsverein

Bad Vilbel. Silke Zuschlag und ihr ehrenamtliches Team vom Ortsverband des Deutschen Roten Kreuzes helfen in normalen Zeiten nicht nur als Ersthelfer bei Veranstaltungen aus. Auch betreibt der Verein einen Kleiderladen für Bedürftige und sammelt in mehreren auf dem Stadtgebiet verteilten Container Altkleider. Während Corona ist das alles noch schwieriger zu organisieren. Sogar das ZDF berichtet nun über die Sorgen der Vilbeler Helfer.

Ein kleines bisschen aufgeregt wirkt Silke Zuschlag im DRK-Kleiderladen, verhält sich aber professionell und freundlich wie eh und je. »Los!«, ruft der Kameramann, absolute Stille ist gefordert und die DRK-Bereitschaftsleiterin läuft den zuvor abgesprochenen Weg an der Kamera vorbei und hängt Klamotten auf eine Stange. Drei Mitarbeiter des ZDF beobachten sie, und das ist erst der Anfang.
»Wir haben mehrere Stunden gedreht«, berichtet Zuschlag einen Tag später. Sie habe sich sehr über das Interesse des Fernsehteams gefreut. »Der Landesverband hat das ZDF an uns verwiesen, weil die Redakteurin einen Ortsverein gesucht hat, der derzeit selbst die Kleidercontainer leert«, erzählt sie. Sowohl im Laden als auch bei den Containern und an der Wechselbrücke, wo die abgegebenen Klamotten ankommen, habe sie mit dem Team gedreht.

Gemeinnützig statt profitorientiert
»Das ganze wird noch im Lauf des Monats März in der Sendung Drehscheibe Deutschland gezeigt«, freut sich Silke Zuschlag. »Ich freue mich auch wahnsinnig darüber, dass unser Laden vorgestellt wird.«
Der DRK-Kleiderladen in der Landgrabenstraße wird von ehrenamtlichen Mitgliedern des Ortsverbandes betreut. Rein ehrenamtlich und nicht profitorientiert, sondern gemeinnützig, betont Zuschlag. Allerdings ist der Kleiderladen seit mittlerweile einem Jahr geschlossen. Schuld ist die Corona-Pandemie. »Wir arbeiten weiterhin dreimal pro Woche im Laden, denn auch wenn niemand einkaufen kommen kann, geben wir weiterhin Klamotten ab.« An Obdachlose, Heime, Flüchtlinge oder auch nach dem Erdbeben in Kroation habe der Bad Vilbeler DRK-Ortsverein mit dem Kleiderladen Menschen unterstützen können.

Doch machen Silke Zuschlag die Finanzen Sorgen. Denn nahezu alle Einnahmequellen der ehrenamtlichen Helfer, mit denen die Miete für den Kleiderladen oder notwendiges Material angeschafft werden können, sind wegen der Corona-Pandemie versiegt. »Finanziell ist es momentan ein einziges Desaster.« Die vielen Klamotten aus den Altkleider-Containern müssen von den Ehrenamtlichen in ihrer Freizeit eingesammelt werden – alle zwei Tage. Doch auch die Autos verschlingen natürlich Geld.

DRK-Kleiderladen steht vor Neuanfang
»Zwischendurch hatten wir ja mal Masken genäht und verkauft. Damit konnten wir eineinhalb Mieten reinholen«, erinnert sich Zuschlag. Auch das könne man derzeit nicht mehr machen. Blutspendetermine unter hohen Auflagen finden weiterhin einmal im Monat statt. Auch hier hängen sich die Ehrenamtlichen trotz aller Sorgen rein, organisieren, machen Werbung und ziehen die Termine letztendlich durch.
»Das Schlimme ist momentan vor allem, dass ich nicht weiß, wie es weitergeht. Wir können den Laden nicht einfach wieder öffnen, wenn es erlaubt ist. Ich muss ja auch unser Personal schützen.« Viele der ehrenamtlichen Helfer würden zur Risikogruppe gehören. »Wir müssen uns also komplett neu organisieren. Es wird keine Öffnung, es wird ein Neuanfang für den DRK-Kleiderladen«, sorgt sich die Bereitschaftsleiterin.
Normalerweise kann das DRK in Bad Vilbel über geleistete Sanitätsdienste alle nötigen Kosten decken. Bei den Burgfestspielen oder sogar bei Heimspielen der Frankfurter Eintracht sind die ehrenamtlichen Helfer unterwegs. Auch Fortbildungen für die Sanitäter fallen aus. Neue Helfer und auch Spenden sind derzeit deshalb gerne gesehen.

Als Helfer oder mit Spenden das DRK unterstützen

Wer dem Deutschen Roten Kreuz Bad Vilbel helfen möchte, kann das als Ehrenamtlicher tun – als Fahrer oder Helfer im Laden. Weitere Auskünfte unter Telefon (01 73) 6 66 18 59 oder per E-Mail-anfrage an silke.zuschlag@drk-badvilbel.de. Weiterhin freut sich das DRK in dieser finanziell schwierigen Situation immer über Geldspenden. Das Konto des Ortsvereins IBAN DE79 5185 00790100 0020 60. (nma)